Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) – Prävention

Zur Prävention der Pyelonephritis muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Benutzung von Scheidendiaphragmen und Spermiziden – hierdurch wird die normale bakterielle vaginale Flora verändert, sodass es zu einem Anstieg des Bakteriums E. coli – Escherichia coli – in der Vagina kommen kann, was mit einem erhöhten Risiko für eine Zystitis* (Blasenentzündung) verbunden ist
  • Sexuelle Aktivität – durch Koitus (Verkehr) können Bakterien in die Blase gelangen und eine Zystitis* verursachen (= zeitnaher Geschlechtsverkehr). Eine Miktion postkoital (Wasserlassen nach dem Verkehr) kann das Risiko vermindern, da hierdurch eventuell vorhandene Bakterien wieder ausgespült werden. Weiterhin sollte der männliche Partner auf eine ausreichende Hygiene achten.

*Jede Zystitis (Blasenentzündung) erhöhtes Risiko für eine Pyelonephritis

 Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ausreichende Trinkmenge – mindestens 2,5 Liter pro Tag
  • Bei der Genitalhygiene sollte auf Intimsprays oder Scheidenspülungen verzichtet werden, da dadurch das normale Bakterienwachstum in der Vagina gestört wird und leichter Harnwegsinfekte entstehen können
  • Regelmäßiges und vollständiges Entleeren der Blase – beugt Infektionen vor
  • Vermeiden einer Bauchpresse beim Wasserlassen
  • Vermeiden von Unterkühlungen – welche zu einer Zystitis und infolgedessen auch zu einer Pyelonephritis führen kann

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei Erwachsenen (HWI). (AWMF-Registernummer: 043-044), April, 2024 Kurzfassung Langfassung