Neurogene Blase – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der neurogenen Blase dar.
Familienanamnese
Soziale Anamnese
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Haben Sie Veränderungen beim Wasserlassen bemerkt?
- Anstrengende Harnentleerung
- Dysurie ‒ erschwerte (schmerzhafte) Harnentleerung
- Gehäufte Harnentleerungen
- Harnentleerungsstörungen
- Harninkontinenz – Blasenschwäche
- Harnstrahlunterbrechungen
- Harnverhaltung ‒ Unfähigkeit, Wasser zu lasen trotz gefüllter Blase
- Häufiger Harndrang
- Sehr seltene Harnblasenentleerungen mit großen Harnvolumina
- Seit wann bestehen diese Veränderungen?
- Gab es ein auslösendes Ereignis?
- Sind Ihnen weitere Symptome aufgefallen?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Haben Sie Veränderungen des Stuhlgangs bemerkt?
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Fehlbildungen; Diabetes mellitus; neurologische Erkrankungen, Tumorleiden)
- Operationen
- Strahlentherapie
- Allergien
- Medikamentenanamnese
Hinweis auf Führen eines Tagesbuches
Es sollte ein Tagebuch (Miktionsprotokoll; Harntagebuch; Blasentagebuch) über 2/14 Tage geführt werden mit folgenden Eintragungen:
- Miktionsfrequenz an 2 Tagen
- Miktionsvolumen
- 1. Morgenurin
- maximales Miktionsvolumen (ohne Berücksichtigung des 1. Morgenurins)
- mittleres Miktionsvolumen (ohne Berücksichtigung des 1. Morgenurins)
- nächtliche Urinmenge (1. Morgenurin + nächtliche Urinmenge)
- Trinkmenge/24 h an 2 Tagen
- Einschlafzeit und Aufstehzeit
- Beschwerden wie Inkontinenz, Drang oder Schmerzen
- Harnkontinenzereignisse in 14 Tagen
- Stuhlinkontinenzereignisse in 14 Tagen