Interstitielle Zystitis – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine interstitielle Zystitis (IC) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine interstitielle Zystitis und werden oft zuerst bemerkt:
- Pollakisurie (Diurie und Nykturie) (in 60-70 % der Fälle): Quälender Drang zu häufigem Wasserlassen ohne vermehrte Harnausscheidung mit Nykturie (nächtliches Wasserlassen); bis zu 60100 Toilettengänge in 24 Stunden möglich
- Begleitend wird oft ein imperativer Harndrang mit gelegentlicher Dranginkontinenz (plötzlich auftretender, sehr starker, nicht beherrschbarer Harndrang mit anschließendem unwillkürlichen Harnabgang) beobachtet.
- Urogenitale Beckenschmerzen: Bei etwa 55 % der Betroffenen; stechend oder brennend im Bereich der Blase und Harnröhre, mit Ausstrahlung in Rücken, Darm, Beckenboden und Genitalien
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer interstitiellen Zystitis:
- Algurie (brennende Schmerzen beim Wasserlassen) (bei 60-70 % der Patienten)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Dysurie (schmerzhafter Harndrang und Schwierigkeiten beim Wasserlassen) (bei etwa 40-50 % der Patienten)
- Druck oder Missempfindungen in der Harnblase und Harnröhre (bei etwa 40 % der Patienten)
- Dyspareunie (Schmerzen beim Geschlechtsverkehr) (bei 30-40 % der Betroffenen)
- Gastrointestinale Beschwerden (Magen-Darm-Beschwerden) (bei etwa 20-30 % der Patienten)
- Harninkontinenz (Blasenschwäche): Vermindertes Harnhaltevermögen bei etwa 20 % der Patienten
- Arthralgie (Gelenkschmerzen): Betreffen etwa 10-15 % der Patienten
Ausschlusskriterien sind:
- < 8 Miktionen (Harnblasenentleerung) pro Tag
- fehlende Nykturie (nächtliches Wasserlassen)
- längere beschwerdefreie Phasen
- die Beschwerden bessern sich unter Therapie mit Antibiotika/Antimykotika (Antipilzmittel)