Interstitielle Zystitis – Operative Therapie

Bei nicht ansprechen auf die Standardtherapieverfahren und hohem Leidensdruck wird eine Operation erforderlich:

  • Koagulation (Fulguration)/Laserdestruktion
    • Vorgehen: Bei einem Nachweis von Hunner-Läsionen können diese koaguliert oder mittels Laser zerstört werden.
    • Nutzen:
      • Bei über 90 % der Patienten kommt es dadurch für ein bis drei Jahre zu einer Symptomlinderung. Allerdings ist im Langzeitverlauf mit erneuten Läsionen zu rechnen (bei ≤ 46 %) [1].
  • Zystektomie (Blasenresektion) mit anschließender Blasenaugmentation (Blasenvergrößerung)
    • Angewandte Techniken:
      • trigonumerhaltende Zystektomie
      • supratrigonale Zystektomie
      • subtrigonale Zystektomie 
    • Indikation: "ultima ratio" (letzte Option nach Therapieresistenz):
      • bei irreversibler Schrumpfblase (Harnblasenkapazität auch in Narkose maximal 100-150 ml)
      • bei zerstörter Lebensqualität durch massiven Schmerz und Pollakisurie (häufigem Wasserlassen) und weniger invasive Behandlungen unbefriedigende Ergebnisse erbrachten.
        Wg. Pollakisurie: bis zu 60-100 Toilettengänge in 24 Stunden können bei IC auftreten
    • Nutzen:
      • beste Ergebnisse bzgl. Schmerzreduktion, Verminderung des Harndrangs und letztlich Verbesserung der Lebensqualität
    • Nachteil:
      • komplikationsreich

Siehe u. a. "Weitere Therapie/Konventionelle Verfahren".

Literatur

  1. Powell CR, Kreder KJ: Long-term outcomes of urgency-frequency syndrome due to painful bladder syndrome treated with sacral neuromodulation and analysis of failures. J Urol. 2010 Jan; 183 (1): 173-6. doi: 10.1016/j.juro.2009.08.142