Harnröhrenentzündung (Urethritis) – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Partnermanagement bei nicht gonorrhoischer Urethritis, d. h. ggf. infizierte Partner müssen ausfindig gemacht und behandelt werden (Kontakte müssen über 4 Wochen rückverfolgt werden) [1].
- Beachtung der allgemeinen Hygienemaßnahmen!
- Genitalhygiene
- Einmal am Tag sollte der Genitalbereich mit einem pH-neutralen Pflegemittel gewaschen werden. Mehrmaliges tägliches Waschen mit Seife, Intimlotion oder Desinfektionsmittel zerstört den natürlichen Säureschutzmantel der Haut. Reines Wasser trocknet die Haut aus, häufiges Waschen reizt die Haut.
- Es empfiehlt sich die Verwendung von Einmalwaschlappen.
- Duschen ist besser als Baden (Aufweichen der Haut)
- Anziehen der Unterwäsche erst bei absolut trockener Haut.
- Die Unterwäsche sollte täglich gewechselt werden und atmungsaktiv sein (Baumwollmaterialien).
- Luftundurchlässige Synthetikmaterialien schaffen einen idealen Nährboden für Krankheitserreger.
- Vermeidung von ungeschütztem Geschlechtsverkehr
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – Da Rauchen das Immunsystem beeinträchtigen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Infektionen führen kann, ist es ratsam, das Rauchen einzustellen. Unterstützung für Raucherentwöhnung sollte genutzt werden.
- Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag) –. Übermäßiger Alkoholkonsum kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Richtlinien für einen gemäßigten Alkoholkonsum sind empfehlenswert.
- Regelmäßige körperliche Aktivität kann ebenfalls zur Unterstützung des Immunsystems und zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit beitragen.
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- ausreichende Flüssigkeitszufuhr (und damit häufiges Wasserlassen)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Spurenelementen (Zink)
- Omega-3-Fettsäuren – Alpha-Linolensäure (pflanzliche Öle, grünes Blattgemüse), Eicosapentaensäure und Docosahexaensäure (ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische wie Lachs, Hering, Makrele)
- probiotischen Lebensmitteln (ggf. Nahrungsergänzungsmittel mit probiotischen Kulturen)
- Ernährung reich an:
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können. - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Psychotherapie
- Stressmanagement (z. B. transzendentale Meditation) – Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Methoden zur Stressreduktion könnten hilfreich sein, um das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern und die Widerstandskraft des Körpers gegen Infektionen zu stärken.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
Literatur
- Tiplica GS et al.: 2015 European guidelines for the management of partners of persons with sexually transmitted infections. JEADV 2015; online 7. Mai 2015