Rapid progrediente Glomerulonephritis – Prävention

Zur Prävention der rasch progredienten Glomerulonephritis muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Infektionsprävention
    • Vermeidung von bakteriellen und viralen Infektionen durch regelmäßige Händehygiene und Schutzmaßnahmen.
    • Vorsicht bei Reisen in Endemiegebiete mit erhöhter Infektionsgefahr.
  • Lebensstil
    • Gesunde Ernährung mit ausreichend Flüssigkeitszufuhr zur Unterstützung der Nierenfunktion.
    • Verzicht auf Rauchen und Alkohol, um das Risiko von Entzündungen und Nierenschäden zu reduzieren.

Medikamente

  • Amoxicillin – Antibiotikum zur Behandlung bakterieller Entzündungen, kann bei unsachgemäßer Anwendung das Risiko für Nierenprobleme erhöhen.
  • Carbimazol – Thyreostatikum zur Behandlung von Hyperthyreose, das in seltenen Fällen zu Nierenschäden führen kann.
  • Penicillamin – Rheumamittel mit potenziell nephrotoxischer Wirkung.
  • Rifampicin – Antibiotikum gegen bakterielle Infektionen, kann die Nierenfunktion beeinträchtigen.
  • Warfarin – Medikament zur Hemmung der Blutgerinnung, erhöht bei falscher Dosierung das Risiko für Blutungen und damit verbundene Nierenprobleme.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Infektionsprophylaxe
    • Frühzeitige Behandlung von Infektionen, um die Ausbreitung auf die Nieren zu verhindern.
    • Impfungen gegen bakterielle und virale Erreger, die das Risiko einer Glomerulonephritis erhöhen können.
  • Medikamentenmonitoring
    • Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion bei Patienten, die nephrotoxische Medikamente einnehmen.
    • Anpassung der Medikation zur Minimierung der Belastung der Nieren.
  • Ernährung
    • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 2 Liter pro Tag).
    • Begrenzung der Aufnahme von Natrium und tierischem Protein zur Entlastung der Nieren.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten mit ersten Anzeichen einer rasch progredienten Glomerulonephritis, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks und der Nierenwerte.
    • Urinuntersuchungen zur Früherkennung von Proteinurie (Eiweiß im Urin) und Hämaturie (Blut im Urin).
  • Immunmodulation
    • Einsatz von immunsuppressiven Medikamenten wie Kortikosteroiden und Cyclophosphamid zur Eindämmung der Immunreaktion.
  • Infektionskontrolle
    • Behandlung von Infektionen zur Vermeidung von Sekundärkomplikationen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Folgekomplikationen bei bestehenden Nierenschäden zu minimieren und die Lebensqualität der Patienten zu verbessern.

  • Langzeitüberwachung
    • Regelmäßige Überwachung der Nierenfunktion zur frühzeitigen Erkennung von Verschlechterungen.
    • Anpassung der Therapie basierend auf dem Krankheitsverlauf.
  • Rehabilitation
    • Ernährungsberatung zur Unterstützung der Nierenfunktion.
    • Physikalische Therapie zur Verbesserung der allgemeinen Gesundheit.
  • Patientenschulung
    • Aufklärung über die Bedeutung der Medikamentenadhärenz.
    • Schulung zu Präventionsmaßnahmen zur Vermeidung von Infektionen und weiteren Nierenschäden.