Fokal-segmental sklerosierende Glomerulonephritis – Anamnese
Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der fokal-segmental sklerosierenden Glomerulonephritis dar.
Familienanamnese
- Gibt es in Ihrer Familie Nierenerkrankungen, die häufig vorkommen?
- Gibt es in Ihrer Familie Erbkrankheiten?
Soziale Anamnese
Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)
- Haben Sie schnell und stark an Körpergewicht zugenommen?
- Empfinden Sie Ihren Körper aufgeschwemmt?
- Sind Ihnen Veränderungen beim Wasserlassen (Menge, Frequenz, Aussehen) aufgefallen?
Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese
- Sind Sie übergewichtig? Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
- Hat sich Ihr Appetit verändert?
- Wie viel trinken Sie täglich?
- Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?
Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese
- Vorerkrankungen (Infektionserkrankungen, Tumorerkrankungen, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Bluthochdruck)
- Operationen
- Allergien
- Medikamentenanamnese
Medikamente (nephrotoxische – nierenschädigende – Arzneimittel/nephrotoxische Medikamente)
- ACE-Hemmer und AT1- Rezeptorantagonisten (Arzneimittel zur Therapie des Bluthochdrucks; Nebenwirkungen – akut: Abnahme der glomerulären Filtrationsrate (GFR), verbunden mit einem Kreatinin-Anstieg: ACE-Hemmer ebenso wie AT1-Rezeptorantagonisten heben die Vasokonstriktion
(Gefäßverengung) im Vas efferens auf, und es resultieren ein Abfall der GFR und ein Kreatinin-Anstieg im Serum. Bis 0,1 bis 0,3 mg/dl ist dies in der Regel tolerierbar. - Bei einer hämodynamisch relevanten Nierenarterienstenose (bei Patienten mit Atherosklerose/Arteriosklerose/Arterienverkalkung nicht selten) wird die GFR aber ausgeprägt Angiotensin-II-abhängig, und die Gabe eines ACE-Hemmers oder AT1-Rezeptorantagonisten kann ein akutes Nierenversagen/ANV zur Folge haben!)
- antiphlogistische und antipyretische Analgetika (Schmerzmittel; Non-steroidal anti-inflammatory drugs (NSAID), nichtsteroidale Entzündungshemmer) bzw. Nicht-Steroidale Antirheumatika (Rheumamittel; NSAR) wie:
- Acetylsalicylsäure (ASS)
- Diclofenac
- Ibuprofen/Naproxen
- Indometacin
- Metamizol oder Novaminsulfon ist ein Pyrazolon-Derivat und Analgetikum aus der Gruppe der nichtsauren Nichtopioid-Analgetika (höchste analgetische und antipyretische Wirkung. Nebenwirkungen: Kreislaufschwankungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, sowie sehr selten eine Agranulozytose.
- Paracetamol
- Phenacetin (Phenacetin-Nephritis)
- Selektive COX-2-Hemmer wie Rofecoxib, Celecoxib (Nebenwirkungen: verringerte Natrium- und Wasserausscheidung, Blutdruckanstieg sowie periphere Ödeme. Damit einher geht in der Regel eine Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss)!)
- Antibiotika wie:
- Aminoglykoside wie Amikacin, Gentamycin (Gentamicin), Netilmicin, Streptomycin, Tobramycin, Vancomycin
- Ampicillin (Gruppe der β-Lactam-Antibiotika)
- Cephalosporine wie Cefuroxim, Cefotiam
- Amoxicillin
- Carbenicillin
- Ethambutol (Tuberkulostatikum)
- Fenoprofen
- Gyrasehemmer (extrem selten: akute interstitielle Nephritis nach Ciprofloaxin, Ofloxacin und Norfloxacin)
- Glykopeptidantibiotika wie Vancomycin
- Methicillin (penicillinasefestes Penicillin)
- Oxacillin
- Rifampicin (bakterizides Antibiotikum aus der Gruppe der Ansamycine)
- Sulfonamdie wie Sulfadiazin, Cotrimoxazol
- Virostatika (Arzneimittel, die die Wirkung von Viren hemmen) wie:
- Aciclovir
- Cidofovir
- Foscarnet
- Ganciclovir
- Valaciclovir
- Amphotericin B
- Allopurinol
- Ciclosporin (Cyclosporin A)
- Colchicin
- D-Penicillamin
- Gold
- Interferon