Eiweiß im Urin (isolierte Proteinurie) – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Nierensonographie (Ultraschall der Nieren; inkl. der ableitenden Harnwege)
    • [akute Glomerulonephritis: Nierenvergrößerung, Rindenverbreiterung und Echogenitätserhöhung der Nierenrinde
    • chronische Glomerulonephritis: eher verkleinerte Nieren, verschmälerter Nierenrinde und erhöhter Echogenität sowie verminderter kortikomedullären Differenzierung
    • nephrotisches Syndrom: erheblich vergrößerte Nieren, deutliche Erhöhung der Parenchymechogenität]

Fakultative Medizingerätediagnostik ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Röntgenaufnahmen von Thoraxorganen und Skelett zum Ausschluss von Osteolysen (räumlich umschriebene Auflösung oder Degeneration des Knochengewebes)
  • Computertomographie (CT) des Abdomens (Abdomen-CT) zur weiterführenden Diagnostik
  • Nierenbiopsie (Gewebeentnahme aus der Niere); nur indiziert, wenn sie zu therapeutischen Konsequenzen führt!
    • große Proteinurie (Proteinausscheidungen von > 1 g/m 2KOF/d), persistierend
    • Proteinurie mit eine Hämaturie (Blut bzw. Erythrozyten (rote Blutkörperchen im Urin) glomerulären Ursprungs und/oder einer Nierenfunktionseinschränkung (glomeruläre Filtrationsrate (GFR) < 80 ml/m 2 KOF/min) assoziiert
    • Hinweis für eine vaskuläre Systemerkrankung
    • nephrotisches Syndrom (zur definitiven Diagnostik, Therapieplanung, Prognoseabschätzung), rapid progrediente Glomerulonephritis, Verdacht auf maligne Nierenerkrankung