Diabetische Nephropathie – Operative Therapie

Im fortgeschrittenen Stadium V der diabetischen Nephropathie (Nierenerkrankung aufgrund von Diabetes) sind die Nierenersatzverfahren die einzige verbleibende Behandlungsoption. Dazu gehören:

1. Nierentransplantation (NTx, NTPL)

  • Beschreibung: Die Transplantation einer gesunden Niere von einem lebenden oder verstorbenen Spender stellt die Funktion der erkrankten Nieren wieder her.
  • Vorteile:
    • Bessere Lebensqualität im Vergleich zur Dialyse.
    • Langfristig bessere Prognose, insbesondere bei jungen und relativ gesunden Patienten.
  • Nachsorge: Eine lebenslange immunsuppressive Therapie (Unterdrückung der Immunantwort) ist notwendig, um Abstoßungsreaktionen zu verhindern.

2. Dialyse (Blutwäsche)

  • Beschreibung: Verfahren zur Reinigung des Blutes von Schadstoffen, die die Nieren nicht mehr ausscheiden können. Es gibt zwei Hauptformen:
    • Hämodialyse: Das Blut wird über große Gefäßzugänge aus dem Körper geleitet, in einer Maschine gereinigt und zurückgeführt. Die Behandlung erfolgt in der Regel alle zwei bis drei Tage über mehrere Stunden.
    • Peritonealdialyse: Die Reinigung erfolgt über die Bauchhöhle (Peritoneum), bei der eine sterile Flüssigkeit (Dialysat) in die Bauchhöhle eingebracht wird, Schadstoffe aufnimmt und anschließend wieder abgelassen wird.
  • Ziele:
    • Entfernung von Harnstoff, Kreatinin und überschüssigen Elektrolyten.
    • Regulierung des Flüssigkeitshaushalts.

Entscheidung zwischen den Verfahren

  • Die Wahl zwischen Nierentransplantation und Dialyse hängt von mehreren Faktoren ab:
    • Allgemeinzustand des Patienten – Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Infektionen können die Transplantation erschweren.
    • Alter und Komorbiditäten – Ältere oder multimorbide Patienten sind häufig nicht für eine Transplantation geeignet.
    • Dringlichkeit – Dialyse kann als Übergangstherapie dienen, bis eine Transplantation möglich ist.

Langzeitüberwachung

  • Sowohl Dialyse als auch Nierentransplantation erfordern eine engmaschige Nachsorge zur Überwachung von Komplikationen wie Infektionen, Blutdruckregulation und Nährstoffmangel.
  • Insbesondere bei diabetischer Nephropathie bleibt die Kontrolle des Blutzuckerspiegels entscheidend, um das Fortschreiten weiterer Organschäden zu vermeiden.