Akutes Nierenversagen – Weitere Therapie
Zur Therapie des akuten Nierenversagens (ANV) muss eine Therapie der Grunderkrankung erfolgen.
Allgemeine Maßnahmen
- Drogenentzug
- Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum), da nierenschädigend!
- Hyperglykämie (Überzuckerung) vermeiden
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit: Alle nephrotoxische Medikamente absetzen (falls möglich)
- Vermeidung von Umweltbelastungen:
- Metalle (Cadmium, Blei, Quecksilber, Nickel, Chrom, Uran)
- Halogenierte Kohlenwasserstoffe (HKW; Trichlorethen, Tetrachlorethen, Hexachlorbutadien, Chloroform)
- Herbizide (Paraquat, Diquat, chlorierte Phenoxyessigsäuren)
- Mykotoxine (Ochratoxin A, Citrinin, Aflatoxin B1)
- Aliphatische Kolenwasserstoffe (2,2,4-Trimethylpentan, Decalin, bleifreies Benzin, Mitomycin C)
- Melamin
Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren
- Dialyse (Nierenersatztherapie)
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
- Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
- ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
- ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
- Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Generell sollte die Ernährung proteinarm (eiweißarm) sein, aber auf Grund der Gefahr einer Mangelernährung darf die Proteinzufuhr nicht zu drastisch gesenkt werden.
- Flüssigkeits- und Elektrolytbilanzierung
- Generell sollte die Ernährung proteinarm (eiweißarm) sein, aber auf Grund der Gefahr einer Mangelernährung darf die Proteinzufuhr nicht zu drastisch gesenkt werden.
- Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
- Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
- Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Bundesverband Niere e. V.
Weberstraße 2, 55130 Mainz
Telefon: 06131 85152, Telefax: 06131 835198, E-Mail: geschaeftsstelle@bnev.de,Internet: www.bnev.de
Leitlinien
- S1-Leitlinie: Enterale und Parenterale Ernährung von Patienten mit Niereninsuffizienz. (AWMF-Registernummer: 073 - 009), Januar 2015 Langfassung