Metabolische – stoffwechselbedingte – Azidose – Prävention
Zur Prävention der metabolischen (stoffwechselbedingten) Azidose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Hungerzustand – Führt zu einem Anstieg der Ketonkörperproduktion, was eine metabolische Azidose begünstigen kann.
- Überernährung – Kann die Säurebelastung im Stoffwechsel erhöhen und den pH-Wert senken.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Ethylenglykol – Ein Stoff, der in Frostschutzmitteln vorkommt und bei Aufnahme zu einer schweren metabolischen Azidose führen kann.
- Methanol – Toxischer Alkohol, dessen Metaboliten wie Ameisensäure zu Azidose und Organschäden führen können.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährungsanpassung
- Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten zur Vermeidung von Hungerzuständen.
- Einschränkung der Aufnahme säurebelastender Lebensmittel bei entsprechender Stoffwechseldisposition.
- Aufklärung über Intoxikationsgefahren
- Sicherer Umgang mit Chemikalien wie Frostschutzmitteln (Ethylenglykol) und Methanol.
- Kennzeichnung und sichere Lagerung von Gefahrstoffen, insbesondere außerhalb der Reichweite von Kindern.
- Hydratation
- Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, um die Nierenfunktion zu unterstützen und überschüssige Säuren auszuscheiden.
- Medizinische Überwachung
- Regelmäßige Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts bei Patienten mit chronischen Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus oder Niereninsuffizienz.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit erhöhtem Risiko oder ersten Anzeichen einer metabolischen Azidose:
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Überprüfung des pH-Werts und der Bicarbonatkonzentration im Blut bei Risikopatienten.
- Untersuchung auf mögliche Intoxikationen bei Verdacht auf Chemikalienaufnahme.
- Symptomatische Behandlung
- Gabe von Natriumbicarbonat zur Pufferung des Säureüberschusses bei diagnostizierter Azidose.
- Förderung der Hydration zur Unterstützung der renalen Ausscheidung von Säuren.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen und Rückfälle bei metabolischer Azidose zu verhindern:
- Langfristige Betreuung
- Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der Therapie bei chronischen Stoffwechselerkrankungen.
- Ernährungsberatung zur Reduktion von säurebelastenden Lebensmitteln.
- Risikominimierung
- Vermeidung von Exposition gegenüber bekannten Toxinen wie Methanol und Ethylenglykol.
- Förderung eines gesunden Lebensstils zur Verbesserung der Stoffwechselfunktion.
- Therapie zugrunde liegender Erkrankungen
- Optimale Behandlung von Grunderkrankungen wie Niereninsuffizienz (Nierenschwäche), Diabetes mellitus oder chronischen Intoxikationen, die eine Azidose begünstigen.