Metabolische – stoffwechselbedingte – Azidose – Folgeerkrankungen
Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine metabolische (stoffwechselbedingte) Azidose mit bedingt sein können:
Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)
- Aktivitätsverlust der NK-Zellen (natural killer cell; natürliche Killerzellen)
- Hemmung der Lymphozytenproliferation (Infektabwehr)
- Erythropoietinresistenz (renale Anämie)
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Anstieg des Parathormons (Anstieg des ionisierten Calciums)
- Diabetes mellitusTyp " (wg. Insulinresistenz ↓) [1, 2]
- Gesteigerter Proteinkatabolismus
- Insulinresistenz ↓ [1]
- Steigerung der körpereigenen Corticoid-Sekretion
- Anstieg des extrazellulären Kaliums (Hyperkaliämie (Kaliumüberschuss))
- Anstieg des inonisierten Calciums
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Bei pH < 7,0 können T-Zellen (= T-Lymphozyten) keine Tumorzellen mehr abtöten (erhöhtes Krebsrisiko) – dieses erhöht zudem die Neigung zu Infekten
- Reduktion der ATP-vermittelten Auflösung von Tumorzellen
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Arthralgie (Gelenkschmerzen)
- Muskelverlust
- Myalgie (Muskelschmerzen)
- Osteopenie (Minderung der Knochendichte; Vorstufe der Osteoporose); Osteoporose (Knochenschwund)
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Bei pH < 7,0 können T-Zellen (= T-Lymphozyten) keine Tumorzellen mehr abtöten (erhöhtes Krebsrisiko) – dieses erhöht zudem die Neigung zu Infekten
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, anderenorts nicht klassifiziert (R00-R99)
- Hypercalcämie (Calciumüberschuss)
- Leistungsschwäche
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Progression einer bestehenden chronischen Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
Weitere Folgen
- Abnahme von Enzymaktivitäten
- Diffusionsstörungen und damit Minderversorgung von Gewebe mit Nähr- und Vitalstoffen (Makro- und Mikronährstoffe)
- Osmotische Veränderung (Verquellung und Verformung) von Zellen
- Verschlechterung der Sauerstoffutilisation (Sauerstoffverwendung) und damit Verschlechterung der Organfunktionen (Herz, Nieren etc.)
- Verminderung des Ansprechens der Gefäßmuskulatur auf Katecholamine
Literatur
- Adeva MM, Souto G: Diet-induced metabolic acidosis. Clin Nutr. 2011 Aug; 30(4):416-21. Epub 2011 Apr 9.
- Fagherazzi G, Vilier A, Bonnet F, Lajous M, Balkau B, Boutron-Ruault MC, Clavel-Chapelon F: Dietary acid load and risk of type 2 diabetes: the E3N-EPIC cohort study. Diabetologia February 2014, Volume 57, Issue 2, pp 313-320