Latente metabolische – stoffwechselbedingte – Azidose – Prävention
Zur Prävention der latenten metabolischen (stoffwechselbedingten) Azidose muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Diäten (Hungerkuren) – Führt zu einer gesteigerten Produktion von Ketonkörpern, die die Säurebelastung erhöhen können.
- Erhöhte Nahrungszufuhr säurebildender Lebensmittel – Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte, Weißmehlprodukte, Fast Food, kohlensäurehaltige Softdrinks, Zucker, Kaffee, Schwarztee und Alkohol können die Säurelast erhöhen.
- Nicht ausreichende Aufnahme von Basen-spendenden Lebensmitteln – Obst, Gemüse, Kräuter und stilles Mineralwasser helfen, die Säure-Basen-Balance aufrechtzuerhalten.
- Hyperalimentation (übermäßige Kalorienaufnahme) – Begünstigt die Säureproduktion durch einen gesteigerten Stoffwechsel.
- Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – Ein Mangel an essenziellen Mikronährstoffen wie Zink, Magnesium- und Kaliumcitrat kann die Kapazität von Enzymsystemen reduzieren, was zu einer Akkumulation zellulärer Säuren führt.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährungsanpassung
- Erhöhung des Anteils basenbildender Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Kräutern.
- Reduktion säurebildender Lebensmittel, insbesondere von Fleisch, Fast Food und kohlensäurehaltigen Getränken.
- Ausreichende Hydratation durch stilles Mineralwasser zur Unterstützung der Nierenfunktion.
- Supplementation
- Ausgleich eines Mikronährstoffmangels durch gezielte Mikronährstofftherapie, z. B. Supplementation von Zink, Magnesium- und Kaliumcitrat. [Anzeige]
- Einnahme von basischen Nahrungsergänzungsmitteln, wenn die Ernährung allein nicht ausreicht.
- Bewusstes Essverhalten
- Vermeidung von Crash-Diäten und Hungerkuren, die die Ketogenese ankurbeln.
- Regelmäßige, ausgewogene Mahlzeiten zur Stabilisierung des Stoffwechsels.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention richtet sich an Personen mit bereits erhöhtem Risiko oder ersten Anzeichen einer latenten Azidose:
- Früherkennung
- Regelmäßige Kontrolle des Säure-Basen-Haushalts, z. B. über Urintests zur Messung des pH-Werts.
- Untersuchung auf latenten Mikronährstoffmangel und Stoffwechselstörungen.
- Symptomatische Maßnahmen
- Einnahme basischer Präparate zur Neutralisierung der Säurebelastung.
- Förderung der Hydratation, um Säuren über die Nieren effizient auszuscheiden.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Komplikationen und Rückfälle zu vermeiden:
- Langfristige Betreuung
- Ernährungsberatung zur nachhaltigen Integration basenbildender Lebensmittel in den Alltag.
- Regelmäßige ärztliche Überwachung des Stoffwechsels bei Patienten mit chronischen Erkrankungen.
- Individuelle Therapie
- Anpassung der Mikronährstofftherapie je nach individueller Bedarfslage.
- Unterstützung der Entsäuerung durch physiotherapeutische Maßnahmen wie moderate Bewegung, die die Säureausscheidung über Schweiß und Atmung fördert.
- Therapie zugrunde liegender Erkrankungen
- Behandlung von Grunderkrankungen wie Niereninsuffizienz, Diabetes mellitus oder chronischen Stoffwechselstörungen zur Reduktion der Azidosebelastung.
Literatur
- Wesson DE: Dietary acid increases blood and renal cortical acid content in rats. Am J Physiol, 1998, Jan 274 (1-2): F97-103