Fasten: Tradition, Motivation und Gesundheitsaspekte

Unter dem Begriff Fasten werden das traditionelle totale Fasten (Vollfasten) sowie die weltanschaulich geprägten Heilkuren (Fastenkuren) verstanden. Als Motivation zum Fasten stehen Gewichtsabnahme aber auch „Entgiftung des Körpers“ im Vordergrund. Die teilweise propagierte Meinung, dass mittels Fastenkuren viele Zivilisationskrankheiten geheilt werden können, ist wissenschaftlich nicht begründet. Beispiele für Fastenkuren sind das totale Fasten (Vollfasten), Saftfasten/Heilfasten nach Buchinger und die Schroth-Kur. [3]

Fastet ein Mensch, so verzichtet er für eine bestimmte Zeit auf feste Nahrung und nimmt stattdessen Gemüse- und Fruchtsäfte sowie Gemüsebrühen, Kräutertees mit Honig und zudem etwa zwei Liter Wasser zu sich. Der Ursprung des Fastens und verschiedener Formen des Heilfastens liegt schon über 4.000 Jahre zurück, wobei es als religiöse Handlung und geistige Disziplin – zum Beispiel 40 Tage Fastenzeit der Christen vor Ostersonntag – sowie als gesundheitsfördernde Maßnahme angesehen wird. Auch in der heutigen Zeit dient das Fasten dazu, die Ausscheidung von Schadstoffen zu unterstützen und den Körper zu entgiften sowie zu reinigen.

Wichtig ist es, den Organismus an das eigentliche Fasten zu gewöhnen, indem mit rohem Obst und Gemüse, Mineralwasser und Kräutertee der Körper von der Nahrung allmählich entwöhnt wird. In den darauf folgenden Tagen – fünf sind zu empfehlen – sollte ungesüßte Flüssignahrung aufgenommen werden [2]. Nach dieser strengen Zeit muss unser Organismus erst wieder an feste Nahrung in Form von kleinen Obst- und Gemüsemahlzeiten angenähert werden, da während des Fastens die Sekretion aller Verdauungsdrüsen, vom Mundspeichel bis zu den Darmdrüsen, deutlich herabgesetzt wird. Wenn nach Beendigung des Fastens sofort große Mahlzeiten zu sich genommen werden, besteht aufgrund des verminderten Reaktionsvermögens der Verdauungsdrüsen die Gefahr, dass die Nahrung vom Magen nicht mehr vollständig aufgenommen und sofort wieder ausgeschieden wird [1].

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Literatur

  1. Glaesel, K. O. Heilung ohne Wunder und Nebenwirkungen – Gesundheit biologisch gesteuert. 2. Teil/9, 48-49, Labor Glaesel Verlag; D – 78467 Konstanz 1993/4
  2. Lexikon – Institut Bertelsmann, Gütersloh. Bewegung und Ernährung. Kapitel 9, 326 - 329. Bertelsmann Lexikon Verlag GmbH; Gütersloh/München und Plaza y Janes Editores, S.A., Barcelona 2000
  3. Leitzmann C, Müller C, Michel P, Brehme U, Triebel T, Hahn A, Laube H. Ernährung in Prävention und Therapie – Ein Lehrbuch, 3. Vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Hippokrates Verlag, Stuttgart, 2009