Auswirkungen einseitiger Ernährungsgewohnheiten

Die Auswirkungen einseitiger Ernährungsgewohnheiten sind vielfältig und können erhebliche gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Einseitige Ernährung bezieht sich oft auf den übermäßigen Verzehr von Lebensmitteln, die reich an Kalorien, jedoch arm an essentiellen Nährstoffen sind. Dies kann zu einer Reihe von metabolischen Dysbalancen führen, die im Folgenden erörtert werden [1-4].

Aufnahme hoher Energiemengen durch Zucker

Der übermäßige Verzehr von einfachen Zuckern führt zu schnellen Anstiegen und Abfällen des Blutzuckerspiegels. Diese Schwankungen können nicht nur zu wiederkehrendem Heißhunger führen, sondern auch das Risiko für Typ-2-Diabetes und kardiovaskuläre Erkrankungen erhöhen.

Aufnahme hoher Energiemengen durch Fett

Eine hohe Fettaufnahme, insbesondere gesättigter und Trans-Fettsäuren, ist mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden. Fettreiche Diäten können zudem zu Gewichtszunahme und Fettleibigkeit führen, da Fette energiedichter sind als andere Makronährstoffe.

Aufnahme hoher Energiemengen durch Eiweiß

Übermäßiger Eiweißkonsum kann die Nieren belasten und bei Personen mit bestehenden Nierenerkrankungen zu weiteren Schäden führen. Außerdem kann eine hohe Aufnahme tierischer Proteine mit einem erhöhten Risiko für bestimmte Krebsarten assoziiert sein. Zu diesen Krebsarten gehören:

  • Kolorektales Karzinom (Krebs des Dickdarms und/oder Mastdarms): Besonders durch den Verzehr roter und verarbeiteter Fleischsorten.
  • Mammakarzinom (Brustkrebs): Ein erhöhtes Risiko zeigt sich vor allem bei prämenopausalen Frauen.
  • Prostatakarzinom (Prostatakrebs): Verknüpfungen bestehen bei hohem Verzehr von Fleisch.
  • Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs): Assoziationen finden sich vor allem bei hohem Konsum von rotem und verarbeitetem Fleisch.

Die Mechanismen, die diesen Verbindungen zugrunde liegen, umfassen hormonelle Einflüsse, die Förderung von entzündlichen Prozessen sowie die Bildung von Karzinogenen bei der Zubereitung von Fleisch. Eine ausgewogene Ernährung, die auch pflanzliche Proteinquellen enthält, könnte zur Minimierung dieser Risiken beitragen.

Geringe Aufnahme von Ballaststoffen

Eine niedrige Aufnahme von Ballaststoffen ist häufig mit Verdauungsproblemen wie Verstopfung und einem erhöhten Risiko für Darmkrebs verbunden. Ballaststoffe sind wichtig für die Darmgesundheit und die Regulierung des Blutzuckerspiegels.

Aufnahme hoher Energiemengen durch Alkohol

Alkohol liefert leere Kalorien, die zur Gewichtszunahme führen können, ohne Nährstoffe zu liefern. Zudem beeinträchtigt Alkohol die Leberfunktion und kann zu einer Vielzahl von Lebererkrankungen führen.

Gestörter Säure-Basen-Haushalt

Einseitige Ernährung kann auch den Säure-Basen-Haushalt stören. Zu viel säurebildende Lebensmittel wie Fleisch und zu wenige basische Lebensmittel wie Obst und Gemüse können zu einer chronischen Azidose führen, die die Knochengesundheit und andere zelluläre Prozesse beeinträchtigen kann.

Kantinenessen

Kantinen bieten oft eine begrenzte Auswahl und neigen dazu, kostengünstigere, verarbeitete Lebensmittel zu servieren, die reich an Fett, Zucker und Salz sein können. Dies kann bei regelmäßigem Verzehr zu einer unausgewogenen Ernährung führen.

Rohköstler

Obwohl eine Rohkostdiät viele gesunde, unverarbeitete Lebensmittel umfasst, kann sie auch zu Nährstoffmängeln führen, besonders wenn sie nicht gut geplant ist. Besonders das Risiko für einen Mangel an Vitamin B12, Eisen, Zink und bestimmten Proteinen ist erhöht.

Unregelmäßiges Essen und häufiges Auslassen von Mahlzeiten

Unregelmäßiges Essen kann den Stoffwechsel beeinträchtigen und zu einem Mangel an wichtigen Nährstoffen führen. Häufiges Auslassen von Mahlzeiten kann zudem zu Überessen führen, wenn Nahrung aufgenommen wird, was wiederum das Risiko für Übergewicht erhöht.

Fazit

Einseitige Ernährungsgewohnheiten haben weitreichende Auswirkungen auf die Gesundheit und das Wohlbefinden. Eine ausgewogene Ernährung, die reich an vielfältigen, nährstoffreichen Lebensmitteln ist, bleibt ein zentraler Pfeiler der Präventivmedizin und der Ernährungstherapie. Es ist wichtig, dass Ernährungsmediziner diese Punkte in der Beratung und Behandlung ihrer Patienten berücksichtigen, um Ernährungsdefizite zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

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Literatur

  1. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  2. Schmidt E, Schmidt N: Mikronährstoff-Therapie. 1. Auflage, Urban & Fischer in Elsevier, München 2022
  3. Hahn A, Ströhle A, Wolters M: Ernährung. Physiologische Grundlagen, Prävention, Therapie. 4. Auflage, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2023
  4. Biesalski HK: Vitamine, Spurenelemente und Minerale. Indikationen, Diagnostik, Therapie. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, München 2024