Leistungsdiagnostik im Ausdauerbereich
Die Leistungsdiagnostik im Ausdauerbereich dient der Ermittlung der aktuellen maximalen körperlichen Leistungsfähigkeit eines Menschen durch Erfassung von wissenschaftlich akzeptierten Körperparametern unter Belastung.
Gleichzeitig werden die „individuelle aerobe Schwelle (IAS)“ und die „individuelle anaerobe Schwelle (IANS)“ ermittelt, die für das Ausdauertraining relevante Orientierungsgrößen sind.
Verfahren der Leistungsdiagnostik
Als Verfahren der Leistungsdiagnostik gelten das Belastungs-EKG, die Laktatdiagnostik mit Bestimmungen in der Ruhe-, Belastungs- und Erholungsphase sowie die Messung der Atemgase und maximalen Sauerstoffaufnahme unter Belastung (Spiroergometrie oder Ergospirometrie).
In der ärztlichen Praxis werden – entsprechend der betriebenen Sportdisziplin oder Hauptbelastungsform – die Belastungsuntersuchungen auf dem Laufband oder auf dem Fahrradergometer durchgeführt. In der leistungssportlichen Praxis werden zusätzlich auch Feldtests gemacht.
Mithilfe der Spiroergometrie und/oder Laktatdiagnostik lässt sich in der Belastungsuntersuchung feststellen, auf welche Form der Energiebereitstellung (aerober Fettstoffwechsel, aerober Kohlenhydratstoffwechsel, anaerober alaktazider Stoffwechsel oder anaerober laktazider Stoffwechsel) der Proband in Abhängigkeit von der Belastungsintensität zurückgreift. Für diese unterschiedlichen Formen der Energiebereitstellung stehen verschiedene Energieträger zur Verfügung (Kreatinphosphat, Adenosintriphosphat, Glucose, Glykogen, Körperfett und Blutfette).
Durch die gleichzeitige Aufzeichnung der Herzfrequenz gelingt die Zuordnung der einzelnen Belastungsformen. So lässt sich ein individueller Trainingsplan mit Angabe von unterschiedlichen Trainingsbereichen und entsprechenden Zielherzfrequenzen erstellen. Dabei orientiert man sich nicht nur an der individuellen aeroben und individuellen anaeroben Schwelle, sondern auch an der Zielsetzung des Trainings und an den zur Verfügung stehenden Trainingseinheiten pro Woche.
Nutzen der Leistungsdiagnostik
Die Leistungsdiagnostik gibt Aufschluss über die maximale Leistungs- und Belastungsfähigkeit eines Menschen. Auf der Grundlage der Leistungsdiagnostik kann ein zielorientiertes Training geplant und durchgeführt werden. Im Freizeit- und Gesundheitssportbereich dienen die erhobenen Daten dem optimalen und individuellen Trainingsaufbau. Im Leistungssportbereich dient die Leistungsdiagnostik einer optimierten Trainingsplanung und Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Der Verlauf der leistungsdiagnostischen Befunde ermöglicht die Objektivierung der Leistungsentwicklung und die stete Optimierung des Trainingsplans.
Für wen ist Leistungsdiagnostik sinnvoll
Leistungsdiagnostik ist für alle Menschen sinnvoll, die ein effizientes Ausdauertraining machen möchten. Neben Leistungs- und ambitionierten Freizeitsportlern sind es auch Gesundheitssportler jeden Alters und besonders auch Menschen mit Vorerkrankungen.