Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko-Analyse – Arterienelastizität (ASI)
Elastische Arterien sind ein Merkmal eines gesunden Gefäßsystems. Die moderne, nicht invasive Messung der Arterienelastizität misst das Ausmaß einer Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung). Diese Messung hilft, die Arteriensteifigkeit (arterial stiffness) zu beurteilen, ein wichtiger Indikator für die Gesundheit der Arterien.
Mehrere Millionen Menschen in Deutschland haben Veränderungen der Arterien und wissen es nicht. Die Bestimmung des "Arteriellen-Starre-Index" (ASI) der Brachialarterie korreliert, wie nachgewiesen werden konnte [1], mit dem Ausmaß der koronaren Atherosklerose (Gefäßverkalkung der Herzkranzgefäße).
Zielsetzung der Messung der Arterienelastizität
Die Hauptzielsetzung der Messung der Arteriensteifigkeit (arterial stiffness) besteht darin, eine frühe Diagnose und Bewertung des Risikos kardiovaskulärer Erkrankungen zu ermöglichen. Dieses Verfahren bewertet den Zustand der großen Arterien und identifiziert die Anzeichen einer Atherosklerose (Arteriosklerose). Die Bestimmung der Elastizität der Arterien erlaubt eine Einschätzung darüber, wie starr oder flexibel die Blutgefäße sind, was direkte Rückschlüsse auf das kardiovaskuläre Risiko des Patienten zulässt. Eine geringere Elastizität der Arterien, gemessen durch einen höheren Arteriellen-Starre-Index (ASI), ist oft ein Indikator für fortgeschrittene Atherosklerose, die zu Herzinfarkten und Schlaganfällen führen kann.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
Risikoabschätzung für:
- Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
- Apoplex (Schlaganfall)
Vor der Untersuchung
- Vor der Messung der Arterienelastizität sollten die Patienten aufgeklärt werden, dass keine spezielle Vorbereitung notwendig ist.
- Es ist jedoch ratsam, dass die Patienten vor der Messung entspannt sind und keine stimulierenden Substanzen wie Koffein oder Nikotin konsumiert haben, da diese den Blutdruck beeinflussen können.
- Der Patient sollte bequem sitzen oder liegen, und der Raum sollte eine angenehme Temperatur haben, um natürliche Blutdruckwerte zu gewährleisten.
Das Verfahren
CardioVision* ermittelt den Arterien-Starre-Index (ASI) sowie Blutdruck, Puls und Blutdruckamplitude oszillometrisch, äußerlich ähnlich der bekannten, maschinellen Blutdruckmessung, wobei hier der Manschettendruck pulsfrequenzgesteuert erniedrigt wird. Der wichtigste Anteil der Messung besteht aus dem Verhalten der Arterie nach dem mittleren arteriellen Druck (Innendruck = Außendruck), wenn bei der Systole das Blut die Arterie erweitert. Hier wird der Flexibilitätsverlust der Arterie ermittelt. Je niedriger der ASI-Wert ist, umso elastischer und damit gesünder ist das arterielle Gefäßsystem. Normal ist es, wenn der ASI-Wert ± 10 dem Lebensalter entspricht.
Aus der ASI-Messung in Kombinationen mit den Parametern der Framingham-Risiko-Analyse mit dem CardioVision* steht eine wissenschaftlich anerkannte Screening-Untersuchung zur Verfügung. So kann für jeden das persönliche Myokardinfarkt- und Apoplexrisiko abgeschätzt werden. Diese beiden Folgeerkrankungen der Atherosklerose müssen für jeden Menschen im Mittelpunkt des Bemühens um ein langes und gesundes Leben stehen.
Mögliche Befunde
- Normaler ASI-Wert: Ein ASI-Wert, der etwa dem Lebensalter entspricht (±10), deutet auf ein gesundes, elastisches arterielles Gefäßsystem hin. Diese Patienten haben typischerweise ein niedrigeres Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse.
- Erhöhter ASI-Wert: Ein höherer ASI-Wert als das Lebensalter deutet auf eine verminderte Elastizität der Arterien hin, was auf eine erhöhte Arteriensteifigkeit (arterial stiffness) hinweist. Dies kann ein frühes Zeichen von Arteriosklerose sein, was das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht.
- Verminderter ASI-Wert: Obwohl selten, könnte ein ungewöhnlich niedriger ASI-Wert auf andere medizinische Anomalien hinweisen, die weiter untersucht werden sollten.
Weitere Hinweise
- Eine nachgewiesene Arteriensteifigkeit scheint ein Prädiktor für das Glaukom (grüner Star) zu sein [2].
Ihr Nutzen
Durch diese Messung wird der Zustand Ihres arteriellen Systems dargestellt und eine beginnende oder auch fortgeschrittene Atherosklerose kann frühzeitiger behandelt werden. Des Weiteren wird auf der Basis der Framingham-Risiko-Analyse Ihr persönliches prozentuales Herzinfarktrisiko bei vorausgesetzt gleichbleibenden Parametern ermittelt. Diese präzise Beurteilung der Arteriensteifigkeit (arterial stiffness) ermöglicht es Ihrem Arzt, gezielte präventive und therapeutische Maßnahmen zu ergreifen.
Der Arzt wird auf der Basis der ASI-Messung, der Framingham-Risiko-Analyse und weiterer Informationen einen individuellen Vorsorge- und Behandlungsplan erstellen. Dieser enthält, neben Infusionen, für den Patienten Maßnahmen der Vitalstoffmedizin (Prävention und Therapie mit Mikronährstoffen), der medikamentösen Therapie sowie gegebenenfalls weitere spezielle Therapieverfahren.
*CardioVision ist ein Medizingerät der Firma Vital-Age Meditech, Aachen
Literatur
- Robert AV, Benitz RM: Noninvasive assesssment of cadiovascular risk: from Framingham in the future. Rev Cardiovasc Med. 2000; 1(1): 23-42
- Beros AL et al.: Arterial Stiffness and Incident Glaucoma: A Large Population-Based Cohort Study American Journal of Ophthalmology ublished:May 14, 2024 doi:https://doi.org/10.1016/j.ajo.2024.05.015