VSL Analyser
Beim VSL Analyzer (Synonym: VSL Gefäßanalyse) handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren der Augenheilkunde, welches zur Untersuchung des retinalen (netzhautgehörende) Arterien/Venen-Durchmesserverhältnisses eingesetzt werden kann. Anhand dieses Parameters lassen sich Rückschlüsse auf den gesamten systemischen Blutkreislauf und den Zustand des Gefäßsystems ziehen.
Die Analyse des Gefäßstatus erfolgt mit dem VSL Analyzer durch die Auswertung von Fundusbildern (Bilder des Augenhintergrundes) sowohl mit als auch ohne zusätzliche Erweiterung der Pupille. Auch im Rahmen der Bestimmung der Retinadicke mittels RTA (Retinal Thickness Analyzer) kann die Beurteilung des retinalen Arterien/Venen-Durchmesserverhältnisses durchgeführt werden. Die Gefäßanalyse durch die VSL Analyzer-Software ermöglicht eine schnelle und simple Beurteilung des Gefäßstatus.
Zielsetzung des VSL Analyzers
Die primäre Zielsetzung der Nutzung des VSL Analyzers in der medizinischen Diagnostik ist es:
- Früherkennung und Risikobeurteilung: Identifikation von Patienten mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen wie Apoplex (Schlaganfall) und Myokardinfarkt (Herzinfarkt). Durch die Analyse der retinalen Gefäße können frühzeitig Veränderungen erkannt werden, die auf ein erhöhtes Risiko hinweisen.
- Präventive Gesundheitsfürsorge: Durch die frühzeitige Erkennung von Gefäßanomalien können präventive Maßnahmen empfohlen und eingeleitet werden, um das Risiko schwerwiegender Ereignisse zu minimieren.
- Unterstützung bei der Diagnosestellung: Ergänzung zu anderen diagnostischen Verfahren, um ein umfassenderes Bild des Gesundheitszustands des Patienten zu erhalten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Gefäßsystem.
Zielsetzung des VSL Analyzers
Die primäre Zielsetzung der Nutzung des VSL Analyzers in der medizinischen Diagnostik ist es:
- Früherkennung und Risikobeurteilung: Identifikation von Patienten mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre und zerebrovaskuläre Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Durch die Analyse der retinalen Gefäße können frühzeitig Veränderungen erkannt werden, die auf ein erhöhtes Risiko hinweisen.
- Präventive Gesundheitsfürsorge: Durch die frühzeitige Erkennung von Gefäßanomalien können präventive Maßnahmen empfohlen und eingeleitet werden, um das Risiko schwerwiegender Ereignisse zu minimieren.
- Unterstützung bei der Diagnosestellung: Ergänzung zu anderen diagnostischen Verfahren, um ein umfassenderes Bild des Gesundheitszustands des Patienten zu erhalten, insbesondere im Zusammenhang mit dem Gefäßsystem.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Risikobeurteilung für die Apoplexentstehung (Schlaganfall) − vaskuläre (gefäßbedingte) Veränderungen der Retina korrelieren mit der Inzidenz (Auftreten) kardiovaskulärer Erkrankungen (Herz-Kreislauf-Erkrankungen), zu denen auch der Apoplex gezählt wird. Von entscheidender diagnostischer Bedeutung für die Risikobeurteilung ist die Bestimmung des Arterien/Venen-Durchmesserverhältnisses der Retina, das sowohl mit dem Vorliegen eines Hypertonus (Bluthochdruck) als auch dem Schlaganfallrisiko assoziiert ist. Dieses ermöglicht den Einsatz einer nicht invasiven Diagnostik zur Evaluation (Bewertung) kardiovaskulärer Risikofaktoren. Vergleicht man den Gefäßaufbau und die Physiologie der retinalen Gefäße und der kleinen Gefäße des zentralen Nervensystems, so lässt sich eine deutliche Homologie (enge Verwandtschaft) feststellen, sodass die Aussagekraft des Testverfahrens als sehr gut anzusehen ist.
- Risikobeurteilung für eine Demenz (Abnahme des Verstandes, einhergehend mit einem Defizit in kognitiven, emotionalen und sozialen Fähigkeiten) − die Demenz kann verschiedene Ursachen haben. Vaskuläre Veränderungen stellen einen wichtigen Faktor in der Pathogenese (Krankheitsentstehung) einer Demenzerkrankung dar.
- Risikobeurteilung für einen Myokardinfarkt (Herzinfarkt) − ein entscheidender Risikofaktor für das Auftreten eines Herzinfarktes ist der Gefäßstatus. Durch einen Hypertonus werden nicht nur die Gefäße geschädigt, es entstehen auch mikroskopische und makroskopische Veränderungen des Myokards (Herzmuskel). Der VSL Analyzer kann als nicht invasive Zusatzdiagnostik zur Risikobestimmung eingesetzt werden.
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
Der Einsatz des VSL Analyzers ist ausschließlich zur prognostischen Risikobeurteilung indiziert und darf nicht im Rahmen der Sofortdiagnostik bei einem akuten Notfall zur Diagnostik eingesetzt werden. Bei einem kardiologischen oder neurologischen Notfall ist stattdessen eine leitlinientreue Diagnostik notwendig.
Vor der Untersuchung
Neben den retinalen Gefäßen (Netzhautgefäße) müssen weitere Gefäßsysteme untersucht werden, um das Risiko eines kardiovaskulären Ereignisses beurteilen zu können. Als zusätzliche nicht-invasive Diagnostik besonders zur Beurteilung des Apoplexrisikos bietet sich die Sonographie der Arteria carotis (Halsschlagader) an, da diese ebenfalls einen hohen Assoziationsgrad mit dem Schlaganfallrisiko hat.
Das Verfahren
Bei dem VSL Analyzer handelt es sich um eine halbautomatische Bildanalysemethode, in die Fundusbilder geladen werden können, sodass mithilfe des Verfahrens ein Rückschluss auf den systemischen Gefäßstatus gezogen werden kann. Im Rahmen der in den USA durchgeführten "Atherosclerosis Risk in Communities"-Studie konnte die klinische Relevanz der Beurteilung der Fundusbilder für den Gefäßstatus gezeigt werden. Auch die Messung der retinalen Gefäßweite mittels VSL-Analyzer-Software an Autofluoreszenz-Bildern der Netzhaut, die mit dem Heidelberg Retina Angiographen (HRA) erzeugt wurden, stellt ein gut reproduzierbares Verfahren dar. Das Verfahren selbst wird von den gesetzlichen Krankenkassen zum jetzigen Zeitpunkt nicht getragen und stellt eine IGel (individuelle Gesundheitsleistung − Selbstzahlerleistung) dar, die vom Facharzt durchgeführt wird.
Mögliche Befunde
- Normaler Befund
- Die Arterien/Venen-Durchmesserverhältnisse liegen im normalen Bereich, was auf ein geringes Risiko für vaskuläre Erkrankungen hinweist.
- Pathologischer Befund
- Verengte Arterien: Eine Verengung der retinalen Arterien (Netzhautgefäße) kann ein früher Indikator für arteriosklerotische Veränderungen sein, die oft mit kardiovaskulären Erkrankungen wie Hypertonie (Bluthochdruck) und Myokardinfarkt (Herzinfarkt) assoziiert sind.
- Erweiterte Venen: Eine Erweiterung der Venen kann auf venöse Stauungen oder andere zirkulatorische Probleme hinweisen.
- Verändertes Arterien/Venen-Durchmesserverhältnis
- Ein abnormales Verhältnis kann auf ein erhöhtes Risiko für Schlaganfälle und andere zerebrovaskuläre Erkrankungen hinweisen.
- Risikobeurteilung für spezifische Erkrankungen
- Hohe Korrelation mit Hypertonus: Verengte Arterien können auf Bluthochdruck hinweisen.
- Demenzrisiko: Veränderungen in den kleinen Gefäßen können mit zerebrovaskulären Schäden assoziiert sein, die zu kognitiven Beeinträchtigungen führen können.
Nach der Untersuchung
In Abhängigkeit vom Ergebnis des diagnostischen Testverfahrens sind gegebenenfalls weitere Untersuchung zur Risikobeurteilung indiziert, um eine genauere Aussage zum individuellen Risiko treffen zu können. Des Weiteren ist es unabdingbar, weitere Verfahren zur Evaluation des Risikos eines kardiovaskulären krankhaften Prozesses einzusetzen. Das Apoplexrisiko lässt sich beispielsweise durch eine sonographische Betrachtung der Carotiden (Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern) weiter präzisieren. Um eine Reduktion des Risikos für kardiovaskuläre Erkrankungen zu erreichen, können verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden. Eine Lebensstiländerung mit mehr Bewegung und einer adäquaten Ernährung sind nahezu immer hilfreich. Gegebenenfalls sind zusätzliche therapeutische Maßnahmen notwendig.
Mögliche Komplikationen
Da es sich bei dem Verfahren um eine computergestützte Beurteilung einer nicht invasiven Bildaufnahme handelt, besteht absolut kein Komplikationsrisiko.
Literatur
- Neubauer A, Lüdtke M, Haritoglou C, Prilinger S, Kampik A: Retinal Vessel Analysis Reproducibility in Assessing Cardiovascular Disease. Optometry & Vision Science. 2008. 85:247-254
- Nasemann J, Gross I: Messung retinaler Gefäßdurchmesser an Autofluoreszenz-Bildern der Netzhaut – Reproduzierbarkeit einer neuen Methode. 104. Jahrestagung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG). 2006.
- Augustin AJ: Augenheilkunde. Springer Verlag 2007
- Kampik A: Augenärztliche Therapie. Georg Thieme Verlag 2002