Hodenverdrehung (Hodentorsion) – Prävention

Primärprävention

Eine Primärprävention der Hodentorsion ist nicht möglich, da die Erkrankung häufig plötzlich und ohne Vorwarnung auftritt.

Prophylaxe

Die Orchidopexie (chirurgische Fixierung des Hodens) ist eine wirksame Prophylaxe bei bekannten Risikofaktoren und sollte in folgenden Situationen durchgeführt werden:

  • Nach Hodentorsion
    • Fixation des gesunden Hodens auf der nicht betroffenen Seite in derselben Sitzung, da oft ähnliche anatomische Verhältnisse vorliegen.
  • Intermittierende Hodenschmerzen
    • Bei diagnostizierten Anomalien (z. B. Glockenklöppel-Deformität), die das Risiko einer Hodentorsion erhöhen.
  • Hodenhochstand oder Gleithoden
    • Aufgrund des erhöhten Torsionsrisikos sollten nicht vollständig abgestiegene Hoden operativ fixiert werden.
  • Im Rahmen skrotaler Operationen
    • Bei operativen Eingriffen am Hodensack, z. B. bei Hydrozele (übermäßige Flüssigkeitsansammlung im Hodensack) oder Varikozele (Krampfadern im Hodensack), kann eine präventive Fixation erfolgen.

Hinweise zur Durchführung

  • Eine beidseitige Orchidopexie wird empfohlen, da anatomische Risikofaktoren meist beidseitig bestehen.
  • Minimal-invasive Techniken wie die laparoskopische Orchidopexie können bei speziellen Indikationen genutzt werden.
  • Eine frühzeitige Fixation reduziert das Risiko für Hodennekrose (Absterben des Hodens), Fertilitätsprobleme und andere Komplikationen.