Hodenschwellung – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Hodenschwellung auftreten:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf spezifische Erkrankungen im Zusammenhang mit einer Hodenschwellung:

• Hodenschwellung: Eine deutliche Schwellung des Hodens ist das zentrale Symptom und kann auf eine Reihe von Ursachen hinweisen, darunter Verletzungen, Infektionen oder andere Erkrankungen.
• Asymmetrische Schwellung: In etwa 40-50 % der Fälle tritt eine asymmetrische Schwellung auf, bei der nur ein Hoden betroffen ist. 
• Verhärtung des Hodens: Bei etwa 20-30 % der Patienten wird der Hoden zusätzlich zur Schwellung verhärtet.

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

• Druckempfindlichkeit: Der geschwollene Hoden ist oft druckempfindlich, was in etwa 50-60 % der Fälle beobachtet wird.
• Schmerzen: Treten in etwa 70-80 % der Fälle auf
• Vergrößerte Lymphknoten in der Leistenregion: Können in etwa 20-30 % der Fälle als Reaktion auf eine Infektion oder Entzündung auftreten
• Rötung des Skrotums (Hodensack): Bei etwa 60-70 % der Patienten, insbesondere bei entzündlichen Schwellungen
• Überwärmung des Skrotums: Bei 50-60 % der Patienten
• Fieber: Bei etwa 30-40 % der Patienten auf, besonders bei Infektionen
• Übelkeit und Erbrechen: In etwa 10-20 % der Fälle, vor allem bei sehr schmerzhaften Schwellungen
• Hydrozele (Flüssigkeitsansammlung im Skrotum): Bei etwa 10-15 % der Patienten

Cave (Achtung)!

• Falls eine akute Hodenschwellung mit oder ohne Schmerzen im Hodensack auftritt, die häufig bis in die Leiste ausstrahlt, ist eine sofortige Vorstellung beim Urologen dringend erforderlich!
• Bei Verdacht auf eine Hodentorsion gilt der Patient als urologischer Notfall!
• Ein Seminom kann sich anfühlen wie ein großer "normaler" Hoden; gibt der Patient eine Veränderung des Hodens an, so ist eine medizinische Abklärung erforderlich.

Warnzeichen (red flags)

• Anamnestische Angaben:
  
  • Säugling → denken an: Hernie (Gewebebruch) bzw. Hydrozele (Wasserbruch)
  • Älterer Patient + beidseitige Schwellung → denken an: Systemerkrankung, am wahrscheinlichsten eine dekompensierte Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
• Große linksseitige supraklavikuläre Lymphknoten (Virchow-Lymphknoten) → denken an: maligne (bösartige) Neubildungen des Abdomens (Bauchorgane) und des Thorax (Brustorgane)