Hodenentzündung (Orchitis) – Prävention

Zur Prävention der Orchitis (Hodenentzündung) muss insbesondere auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Mumps-Impfung

  • Mumps-Impfung
    • Die wichtigste präventive Maßnahme zum Schutz vor einer Mumps-Orchitis und Parotitis epidemica ist die Mumps-Impfung. Sie sollte im Rahmen der Standardimpfungen gemäß den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) erfolgen.
    • Hinweis: Auch trotz Mumpsvakzinierung ist eine Mumps-Orchitis möglich, jedoch tritt sie seltener und milder auf.

Zur Prävention der Parotitis epidemica (Mumps) muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren 

  • Kontakt zu erkrankten Personen
    • Kontakt mit infektiösen Personen in der ansteckenden Phase vermeiden. Diese Phase beginnt etwa eine Woche vor dem Auftreten der charakteristischen Schwellung der Ohrspeicheldrüse und dauert bis zu neun Tage danach.
  • Hygiene
    • Mangelhafte Hygiene vermeiden – Insbesondere an Orten mit hohem Personenaufkommen wie Schulen, Kindergärten und öffentlichen Verkehrsmitteln sind Hygienemaßnahmen essenziell.
    • Regelmäßiges Händewaschen – Reduziert die Übertragung von Viren.
    • Verwendung von Einmalhandtüchern – Verhindert eine Schmierinfektion.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Immunisierung
    • Durchführung der empfohlenen Mumps-Impfungen (MMR-Impfung: Masern, Mumps, Röteln).
    • Kontrolle des Impfstatus und gegebenenfalls Nachholen fehlender Impfungen.
  • Hygienemaßnahmen
    • Einhaltung einer gründlichen Handhygiene.
    • Vermeidung von engen Kontakten in Ausbruchsituationen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, bei ersten Anzeichen einer Mumps-Infektion oder Orchitis (Hodenentzündung) das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und Komplikationen zu minimieren.

  • Früherkennung und Isolation
    • Schnelle Diagnosestellung und frühzeitige Isolierung von infizierten Personen zur Verhinderung der Weiterverbreitung.
  • Symptomatische Behandlung
    • Schmerz- und fiebersenkende Medikamente.
    • Lokale Kühlung bei schmerzhaften Schwellungen der Hoden oder Ohrspeicheldrüsen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, langfristige Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu erhalten.

  • Männer
    • Nachsorge bei Orchitis
      • Überwachung der Hodenfunktion nach überstandener Orchitis, insbesondere bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
      • Beratung zur Fertilitätsprotektion bei bleibenden Schäden.
  • Frauen
    • Prävention sekundärer Komplikationen
      • Überwachung auf mögliche Komplikationen von Mumps, z. B. entzündliche Erkrankungen anderer Drüsen (Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung), Oophoritis (Eierstockentzündung)).
    • Behandlungsansätze
      • Langzeitbetreuung bei Folgekomplikationen – Therapie bei möglichem Hörverlust oder anderen seltenen Folgeschäden nach Mumps.