Eichelentzündung (Balanitis) – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Balanitis (Eichelentzündung) dar.

Familienanamnese

  • Bestehen in Ihrer Familie gehäuft Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis (Schuppenflechte), Neurodermitis)?
  • Gibt es bekannte familiäre Neigungen zu Diabetes mellitus?
  • Bestehen in Ihrer Familie immunologische Erkrankungen oder Autoimmunerkrankungen?

Sozialanamnese

  • Besteht ein erhöhter beruflicher oder privater Stresslevel?
  • Bestehen neue oder häufig wechselnde Sexualkontakte?
  • Gibt es Hinweise auf sexuell übertragbare Infektionen (STI) bei Ihnen oder Ihrem Partner/Ihrer Partnerin?
  • Wird beim Geschlechtsverkehr regelmäßig ein Kondom verwendet?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Welche Symptome sind Ihnen aufgefallen?
  • Besteht eine Rötung der Eichel?*
  • Haben Sie punktförmige oder flächenhafte Schleimhautdefekte?
  • Liegt eine Schwellung der Eichel oder Vorhaut vor?*
  • Haben Sie Juckreiz oder ein Brennen im Bereich der Eichel?*
  • Treten Schmerzen auf, insbesondere beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr?*
  • Besteht eine vermehrte Sekretbildung oder ein unangenehmer Geruch?*
  • Gibt es Beläge oder Ablagerungen auf der Eichel oder unter der Vorhaut?*
  • Seit wann bestehen die Veränderungen an der Eichel?
  • Haben Sie bereits früher an einer Balanitis gelitten?
  • Hat sich der Verlauf der aktuellen Erkrankung verändert oder verschlechtert?
  • Bestehen zusätzlich andere Symptome wie Fieber, allgemeines Krankheitsgefühl oder Lymphknotenschwellungen in der Leistengegend?*
  • Gab es in den letzten Wochen Hautveränderungen an anderen Körperstellen?
  • Haben Sie begleitende Beschwerden:
    • Haben Sie Schmerzen oder Probleme beim Wasserlassen?*
    • Gibt es Beschwerden beim Geschlechtsverkehr (z. B. Schmerzen)?
    • Besteht eine Einschränkung der Vorhautbeweglichkeit (Phimose)?*
    • Ist Ihnen eine verstärkte Feuchtigkeitsbildung im Genitalbereich aufgefallen?*
    • Leiden Sie unter vermehrtem Schwitzen oder Feuchtigkeitsbildung im Intimbereich?
    • Treten nach dem Geschlechtsverkehr Beschwerden auf?*
  • Achten Sie auf eine tägliche Genitalhygiene?
  • Welche Pflegeprodukte verwenden Sie für den Intimbereich?
  • Reinigen Sie die Eichel unter der Vorhaut regelmäßig?
  • Haben Sie kürzlich neue Hygieneprodukte (z. B. Seifen, Waschmittel) verwendet?
  • Haben Sie eine generelle Neigung zu Hautinfektionen oder entzündlichen Hautreaktionen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Haben Sie eine veränderte Ernährung oder einen erhöhten Zuckerkonsum?
  • Bestehen bekannte Nahrungsmittelunverträglichkeiten?

Eigenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Bestehen bekannte Hauterkrankungen (z. B. Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzeme, Neurodermitis)?
    • Haben Sie Diabetes mellitus oder andere Stoffwechselerkrankungen?
    • Bestehen bekannte Geschlechtserkrankungen (z. B. Genitalherpes, HPV, Syphilis)?
    • Leiden Sie unter einer gestörten Immunabwehr (z. B. HIV, Autoimmunerkrankungen)?
  • Operationen:
    • Wurden Sie bereits im Genitalbereich operiert (z. B. Beschneidung, Vorhautplastik)?
    • Gab es frühere medizinische Eingriffe im Urogenitalbereich?
  • Strahlen- oder Chemotherapie:
    • Haben Sie in der Vergangenheit eine Strahlentherapie erhalten?
    • Wurden Sie mit immunsuppressiven Medikamenten oder Chemotherapeutika behandelt?
  • Allergien:
    • Bestehen bekannte Allergien gegen Latex (z. B. Kondome) oder andere Materialien?
    • Haben Sie eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Medikamente oder Pflegeprodukte?
    • Bestehen bekannte Allergien gegen Duftstoffe und Chemikalien?

Medikamentenanamnese

  • Nehmen Sie regelmäßig Medikamente ein? Falls ja, welche?
  • Haben Sie in letzter Zeit Antibiotika oder Kortisonpräparate angewendet?
  • Verwenden Sie Salben, Cremes oder andere äußerlich anzuwendende Medikamente im Genitalbereich?

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.