Akutes Skrotum – Prävention

Primärprävention

Eine Primärprävention des akuten Skrotums (Hodensack) ist nicht direkt möglich, da es sich meist um einen plötzlich auftretenden Zustand handelt, der unterschiedliche Ursachen haben kann (z. B. Hodentorsion (Stieldrehung von Hoden und Nebenhoden mit Unterbrechung der Blutzirkulation), Epididymitis (Nebenhodenentzündung), Trauma).

Prophylaxe

Einige prophylaktische Maßnahmen können das Risiko für Verletzungen oder Komplikationen, die zu einem akuten Skrotum führen können, reduzieren:
  • Hodenschutz bei Sportarten mit erhöhtem Verletzungsrisiko
    • Verwendung eines stabilen Hodenschutzes (z. B. Suspensorium) bei Kontaktsportarten, Torwartspielen, Baseball, Kampfsportarten oder Radfahren.
  • Prophylaktische Orchidopexie (chirurgische Fixierung des Hodens)
    • Bei Risikopatienten (z. B. mit intermittierender Hodentorsion, Hodenhochstand oder Gleithoden) ist eine frühzeitige chirurgische Fixation des Hodens sinnvoll, um Torsionen zu vermeiden.
  • Vermeidung von Hodentraumen
    • Aufklärung über vorsichtigen Umgang mit dem Genitalbereich im Alltag und Sport sowie Schutzmaßnahmen in gefährlichen Berufen (z. B. Polsterung).
  • Infektionsprophylaxe
    • Präventive Maßnahmen zur Vermeidung von Harnwegs- oder Genitalinfektionen, die sekundär zu Epididymitis oder Orchitis (Hodenentzündung) führen können:
      • Gute Genitalhygiene.
      • Behandlung von Harnwegsinfektionen oder sexuell übertragbaren Erkrankungen.
      • Impfung gegen Mumps zur Reduktion des Risikos für Orchitis nach Mumpsinfektion.
Hinweise zur Umsetzung
  • Patienten mit bekanntem erhöhtem Risiko (z. B. Kinder mit Hodenhochstand) sollten frühzeitig ärztlich beraten werden.
  • Sportler sollten regelmäßig über die Bedeutung des Hodenschutzes informiert werden, insbesondere in Risikosportarten.
  • Regelmäßige ärztliche Vorsorgeuntersuchungen können helfen, anatomische Anomalien frühzeitig zu identifizieren und geeignete prophylaktische Maßnahmen einzuleiten.