Lungenüberblähung (Lungenemphysem) – Prävention
Zur Prävention des Lungenemphysems (Lungenüberblähung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genussmittelkonsum
- Tabak (Rauchen) – Der Hauptauslöser für die Entwicklung eines Lungenemphysems. Passivrauchen kann das Risiko zusätzlich erhöhen.
- E-Zigaretten und Shishas – Enthalten Schadstoffe, die die Atemwege reizen und langfristig die Lungenfunktion beeinträchtigen können.
- Hygiene und Prävention von Atemwegsinfektionen
- Häufige Atemwegsinfekte im Kindesalter erhöhen das Risiko für strukturelle Lungenschäden und Emphysem im Erwachsenenalter.
Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Luftschadstoffe
- Feinstaub und Quarzfeinstaub – Quarzfeinstaub gilt als Gruppe-1-Karzinogen (krebserregend) und erhöht das Risiko für chronische Lungenerkrankungen einschließlich Lungenemphysem.
- Ozon – Langfristige Exposition führt zu Entzündungsreaktionen in den Atemwegen und trägt zur Progredienz (Fortschreiten) des Lungenemphysems bei [1].
- Stickoxide (NOx) – Verursachen oxidative Schäden in der Lunge und fördern strukturelle Veränderungen im Lungengewebe [1].
- Schwefeldioxid (SO₂) – Reizt die Atemwege und verstärkt entzündliche Prozesse, die zur Entwicklung eines Emphysems beitragen können.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Rauchstopp – Die wichtigste Maßnahme zur Prävention und Verlangsamung der Progression des Lungenemphysems.
- Regelmäßige Atemgymnastik – Fördert die Belüftung der Lungen und stärkt die Atemmuskulatur.
- Impfungen
- Pneumokokken-Schutzimpfung – Verhindert bakterielle Lungeninfektionen, die das Emphysem verschlimmern können.
- Influenza-Schutzimpfung – Reduziert das Risiko schwerer Grippeinfektionen und sekundärer Komplikationen.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention des Lungenemphysems zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnose und die Verlangsamung des Krankheitsverlaufs zu gewährleisten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Spirometrie (Lungenfunktionstests) zur Früherkennung von Einschränkungen in der Atemkapazität.
- Computertomographie (CT) – Früherkennung von strukturellen Lungenveränderungen.
- Medikamentöse Therapie
- Bronchodilatatoren – Einsatz von Beta-2-Sympathomimetika und Anticholinergika zur Verbesserung der Atemwege.
- Kortikosteroide (inhalativ) – Reduzierung von Entzündungen in den Atemwegen.
- Verhaltensänderungen
- Unterstützung durch Raucherentwöhnungsprogramme.
- Förderung von körperlicher Aktivität und Atemtraining.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention des Lungenemphysems konzentriert sich auf die Vermeidung von Komplikationen und die Verbesserung der Lebensqualität bei Betroffenen.
- Langzeit-Sauerstofftherapie (LTOT)
- Indiziert bei fortgeschrittener Hypoxämie (niedriger Sauerstoffgehalt im Blut).
- Ziel: Verbesserung der Lebensqualität und Reduktion der kardiovaskulären Belastung.
- Rehabilitation
- Lungenrehabilitation – Kombination aus körperlichem Training, Atemtherapie und psychologischer Unterstützung.
- Ernährungsberatung – Vermeidung von Untergewicht oder Muskelverlust durch gezielte diätetische Maßnahmen.
- Patientenschulung
- Aufklärung über den Umgang mit Exazerbationen (akuten Verschlechterungen).
- Anleitungen zur richtigen Inhalationstechnik.
Literatur
- Wang M et al.: Association Between Long-term Exposure to Ambient Air Pollution and Change in Quantitatively Assessed Emphysema and Lung Function. JAMA. 2019;322(6):546-556. doi:10.1001/jama.2019.10255