Lungenüberblähung (Lungenemphysem) – Medikamentöse Therapie

Therapieziel

  • Verbesserung der Symptomatik

Therapieempfehlungen

Beim Lungenemphysem wird analog der COPD je nach dem genauen Ausmaß nach folgenden Stufenschema vorgegangen:


Inhalative Broncho-dilatatoren (Arzneimittel, welche die Bronchien
erweitern)
bei Bedarf
Inhalative Broncho-dilatatoren
als Dauertherapie
Inhalative Glucocorticoide
(Synonym: inhalative Steroide, ICS)
Sauerstofftherapie
bis zu 16-24 h/d
Grad 1
(leicht)
+
-
-
-
Grad 2
(mittelschwer)
+
+
-
-
Grad 3
(schwer)
+
+
+
-
Grad 4
(sehr schwer)
+
+
+
+

Mit keinem der dargestellten Medikamente kann das Fortschreiten der Erkrankung verhindert werden.

Des Weiteren werden ggf. ß-Sympathomimetika (Arzneistoffe, welche die Wirkung der Catecholamine Adrenalin und Noradrenalin im Sympathikus über eine Aktivierung von β2-Adrenozeptoren imitieren) und Anticholinergika (Synonym: Parasympath(ic)olytikum; wirkt relaxierend (= entspannend) auf die glatte Muskulatur und hemmt die Sekretion) eingesetzt.

Sauerstoff

  • Sauerstoff sollte beim Emphysematiker niemals unkontrolliert verabreicht werden
  • Als Langzeittherapeutikum nur bei chronischer Hypoxie (Sauerstoffmangel) mit einem paO2 < 55 mmHg, wenn keine Tendenz zur Hyperkapnie (erhöhten Kohlendioxidgehalt im Blut) vorliegt
  • Bei drohender respiratorischer Insuffizienz (Störung der äußeren (mechanischen) Atmung) nicht-invasive oder invasive Beatmungsformen wählen.

Siehe auch unter "Weitere Therapie".

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Sauerstoff in der Akuttherapie beim Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 020 - 021), Juni 2021 Langfassung