Lungenödem – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Lungenödems dar.

Familienanamnese

• Gibt es in Ihrer Familie bekannte Herzerkrankungen oder Lungenerkrankungen?

Soziale Anamnese

• Welchen Beruf üben Sie aus?
• Sind Sie in Ihrem Beruf oder Ihrer Freizeit Schadstoffen oder toxischen Substanzen ausgesetzt?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

• Welche Symptome haben Sie bemerkt?
• Leiden Sie unter Atemnot? Wenn ja*:
  • Seit wann besteht die Atemnot?
  • Hat sie sich im Verlauf verschlimmert?
  • Tritt die Atemnot auch in Ruhe auf?
• Haben Sie Husten? Wenn ja:
  • Ist der Husten produktiv?
  • Welche Farbe hat der Auswurf?
  • Ist Blut im Auswurf vorhanden?
• Haben Sie Schwellungen in den Beinen oder anderen Körperregionen bemerkt?
• Treten bei Ihnen nächtliches Wasserlassen auf?
• Haben Sie Schmerzen oder ein Engegefühl in der Brust?*
• Leiden Sie unter Herzklopfen oder unregelmäßigem Herzschlag?*
• Haben Sie in letzter Zeit Fieber oder andere Anzeichen einer Infektion bemerkt?*
• Wie würden Sie Ihre körperliche Belastbarkeit einschätzen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

• Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
• Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
• Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?

Eigenanamnese 

• Bestehen bei Ihnen Vorerkrankungen wie:
  • Herzerkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz (Herzschwäche), Herzklappenerkrankungen)?
  • Hypertonie (Bluthochdruck)?
  • Nierenerkrankungen?
  • Lungenerkrankungen (z. B. Asthma bronchiale)?
  • Diabetes mellitus?
• Haben Sie in der Vergangenheit Operationen am Herzen oder an der Lunge gehabt?
• Wurden Sie einer Strahlentherapie unterzogen?
• Sind bei Ihnen Allergien bekannt?
• Haben Sie in letzter Zeit neue Medikamente begonnen oder abgesetzt? 

Medikamentenanamnese 

• Anthracycline ‒ Gruppe von Wirkstoffen, die gegen bakterielle Infektionen wirken
• Azathioprin (Immunsuppressivum)
• Betamimetika (Synonyme: β2-Sympathomimetika, auch β2-Adrenozeptor-Agonisten) – Fenoterol, Formoterol, Hexoprenalin, Ritodrin, Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin [besonders in Kombination mit Glucocorticoide]
• Bleomycin (Zytostatikum)
• Heroin
• Methadon
• Naloxon ‒ Gegenspieler von Opioiden
• Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) → nichtkardiales Lungenödem [1]
• Salicylate
• Venlafaxin (Antidepressivum)

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.

Literatur

1. Camus P. The Drug-Induced Respiratory Disease Website. www.​pneumotox.​com.(zugegriffen: 6. 11. 2018)