Lungenfibrose – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
- Inspektion (Betrachtung)
- Haut, Schleimhäute und Skleren (weiße Teil des Auges) [zentrale Zyanose (bläuliche Verfärbung von Haut und zentralen Schleimhäuten, z. B. Zunge), Trommelschlegelfinger, Uhrglasnägel]
- Auskultation (Abhören) des Herzens [bei Cor pulmonale lauter zweiter Herzton über der Pulmonalklappe]
- Untersuchung der Lunge
- Auskultation (Abhören) der Lunge [Tachypnoe (zu hohe Atemfrequenz); idiopathische pulmonale Fibrose (IPF): Sklerosiphonie (trockenes Knisterrasseln) über den basalen Lungenabschnitten: basales inspiratorisches Knisterrasseln (basal und latero-basal; am Ende der Inspiration (Einatmung) am stärksten (endinspiratorische Knisterrasseln bei basolateraler Auskultation; 80-95 % der Fälle); in der Exspirationsphase (Ausatmungsphase) hört man nichts) ggf. später "Korkenreiben"; hochgestellte Lungengrenzen]
- Perkussion (Abklopfen) der Lunge [z. B. bei Lungenemphysem; Schachtelton beim Pneumothorax]
- Stimmfremitus (Überprüfung der Weiterleitung tiefer Frequenzen; der Patient wird aufgefordert, mehrmals mit tiefer Stimme das Wort "99" auszusprechen, während der Arzt seine Hände auf den Brustkorb oder Rücken des Patienten legt)
[verstärkte Schallleitung durch pulmonale Infiltration/Verdichtung des Lungengewebes (z. B. bei Pneumonie) die Folge ist, die Zahl „99" ist auf der erkrankten Seite besser zu verstehen als auf der gesunden Seite; bei verminderter Schallleitung (abgeschwächt: z. B. Atelektase, Pleuraschwarte; stark abgeschwächt oder fehlend: bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Lungenemphysem). Die Folge ist, die Zahl "99" ist über der erkrankten Lungenpartie kaum hörbar bis fehlend, da die tieffrequenten Töne stark gedämpft werden
- Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch)
- Inspektion (Betrachtung)
- Krebsvorsorge
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.