Husten – Labordiagnostik
Bei nur kurzfristigem Husten (bis zu 8 Wochen) im Rahmen einer akuten Entzündung der oberen Atemwege ist in der Regel keine Labordiagnostik nötig.
Falls besondere Umstände vorliegen, die nicht für einen akuten banalen Infekte Atemwege typisch sind, ist die Diagnostik bei akutem Husten unverzüglich einzuleiten. Siehe dazu unter Husten/Symptome-Beschwerden/Warenzeichen (red flags).
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Kleines Blutbild
- Differentialblutbild – bei Verdacht auf Infektion bzw. Immundefekt
- Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. PCT (Procalcitonin)
- Bakteriologische Untersuchung von Sputum, Trachealsekret/Rachenabstrich (Nasopharyngeal-Abstrich, falls kein Sputum produziert werden kann; Bronchial-Lavage (Spülung der Bronchien zu diagnostischen Zwecken) – bei Verdacht auf mikrobielle Ursache
Beachte: Senden Sie nur makroskopisch eitrige Sputumproben oder andere tiefen Atemwegsmaterialien ein. Das Sputum sollte durch kräftiges Abhusten – am besten morgens – gewonnen werden. - Bordetella pertussis-Antikörper (IgA, Ig G, IgM) – bei Verdacht auf Pertussis (Keuchhusten)
- IgG, IgA, IgM – bei Verdacht auf humoralen Immundefekt
- Ig E – bei Verdacht auf atopische Diathese, Immundefekt, allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA)
- Spezifisches IgE – bei Verdacht auf Sensibilisierungen
- Masern-Virus-Antikörper (IgG, IgM) – bei Verdacht auf Morbilli (Masern)
- Allergiediagnostik
- Sputumzytologie (mikroskopische Untersuchung abgehusteter Sekrete (Auswurf)/Sputum) – bei Verdacht auf Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- NT-proBNP (N-terminales pro brain natriuretic peptide) – bei Verdacht auf Herzinsuffizienz
- Biopsie (Gewebeprobe) – zur histologischen/feingeweblichen Untersuchung
- Molekulargenetische Untersuchung – bei Verdacht auf zystische Fibrose