Grippaler Infekt (Erkältung) – Ursachen

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Ein grippaler Infekt, auch als Erkältung bekannt, ist eine häufige, durch Viren verursachte Infektion der oberen Atemwege. Die Erkrankung beginnt durch das Eindringen von Erkältungsviren in den Nasenrachenraum, wo die Viren in die Epithelzellen der Atemwege eindringen und sich vermehren (Replikation). Dieser Prozess löst eine Entzündungsreaktion der Schleimhäute aus, die für die typischen Erkältungssymptome verantwortlich ist.

Primäre pathophysiologische Mechanismen

Virale Invasion und Replikation

Nach der Aufnahme in den Nasenrachenraum infizieren die Erkältungsviren die Epithelzellen der Atemwege. Dort nutzen sie die zellulären Mechanismen der Wirtszellen zur Vermehrung. Die Replikation der Viren führt zur Zerstörung der Epithelzellen und löst eine lokale Entzündungsreaktion aus.

  • Schleimbildung: Die entzündete Schleimhaut produziert vermehrt seromuköses Sekret (eine Mischung aus wässrigem und schleimigem Sekret), um die Viren und abgestorbene Zellen abzutransportieren.
  • Schwellung der Schleimhäute: Die Entzündung führt zu einer Schwellung der Atemwege, was die Atmung erschwert und zu verstopfter Nase führt.
  • Reizung der Atemwege: Die Freisetzung von Entzündungsmediatoren reizt die Atemwege, was zu Symptomen wie Husten und Halsschmerzen führt.

Immunsystemantwort

Die Aktivierung des Immunsystems ist entscheidend für den Verlauf der Erkrankung. Das Immunsystem reagiert auf die Virusinvasion durch die Freisetzung von Zytokinen und anderen Entzündungsmediatoren, die die virale Replikation hemmen und infizierte Zellen zerstören.

  • Fieber: In einigen Fällen reagiert der Körper auf die Virusinfektion mit Fieber, das Teil der systemischen Immunantwort ist.
  • Leukozytenmigration: Immunzellen wie Leukozyten wandern in das betroffene Gewebe ein, um die Viren zu bekämpfen und geschädigte Zellen zu beseitigen.

Häufigste Erreger des grippalen Infekts

Ein grippaler Infekt wird durch eine Vielzahl von Erkältungsviren verursacht. Die häufigsten Virusgruppen und ihre Anteile an Erkältungen sind:

  • Rhinoviren: Verursachen etwa 30-50 % der Erkältungen und sind damit die häufigsten Erreger.
  • Coronaviren: Sind für etwa 10-30 % der saisonalen Erkältungen verantwortlich, besonders im Winter.
  • Adenoviren: Betreffen insbesondere den Rachen und die Augen, verursachen jedoch seltener Erkältungen im Vergleich zu den anderen Viren.
  • Enteroviren: Treten vor allem im Spätsommer und Herbst auf und verursachen Erkältungssymptome.
  • Respiratory Syncytial Virus (RSV) und Parainfluenzaviren: Führen häufiger zu schweren Atemwegserkrankungen, insbesondere bei Kleinkindern und älteren Menschen.

Sekundäre pathophysiologische Veränderungen

Schleimhautreizung und -schwellung

Die Entzündungsreaktion führt zu einer Hypersekretion von Schleim und einer Schwellung der Nasenschleimhäute. Diese Veränderungen behindern den Sekretabfluss, was zu einer verstopften Nase und erschwerter Nasenatmung führt.

  • Vermehrte Schleimbildung: Durch die vermehrte Schleimbildung versucht der Körper, die Viren und Entzündungsprodukte aus den Atemwegen zu entfernen.
  • Husten und Halsschmerzen: Die Reizung der Atemwege und der Halsregion durch den Schleim und die Entzündungsmediatoren verursacht Husten und Halsschmerzen.

Sekundäre bakterielle Infektionen

In einigen Fällen kann es zu einer sekundären bakteriellen Infektion kommen, wenn Bakterien die geschädigten Schleimhäute besiedeln. Dies führt zu einer Verschlechterung der Symptome und kann zu Komplikationen wie Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung) oder Otitis media (Mittelohrentzündung) führen.

Klinische Manifestation

Leitsymptome

Die typischen Symptome eines grippalen Infekts entwickeln sich durch die Entzündungsreaktion und die Virusreplikation in den Atemwegen:

  • Verstopfte Nase: Die Schwellung der Nasenschleimhäute behindert die Nasenatmung.
  • Husten: Tritt als Folge der Reizung der Bronchialschleimhaut und des Ansammelns von Schleim auf.
  • Halsschmerzen: Aufgrund der Reizung der Schleimhäute im Halsbereich.
  • Müdigkeit und allgemeines Krankheitsgefühl: Durch die systemische Immunreaktion ausgelöst.

Fortgeschrittene Symptome

  • Fieber: Möglicherweise tritt Fieber als Zeichen der systemischen Reaktion des Körpers auf.
  • Kopfschmerzen und Gliederschmerzen: Können durch die Freisetzung von Zytokinen verursacht werden, die die systemische Entzündungsreaktion verstärken.

Progression und Organbeteiligung

Lokale Gewebeveränderungen

Die wiederholte virale Schädigung und Entzündung der Schleimhäute kann zu einer Verdickung der Schleimhaut und einer verstärkten Schleimproduktion führen, die den Abfluss des Sekrets behindert.

Systemische Auswirkungen

  • Sekundärinfektionen: In einigen Fällen kann die virale Schädigung der Schleimhäute das Risiko für sekundäre bakterielle Infektionen erhöhen, insbesondere in den Nasennebenhöhlen, den Ohren oder den unteren Atemwegen.

Funktionelle Auswirkungen und strukturelle Schäden

  • Behinderung der Nasenatmung: Durch die Schwellung der Nasenschleimhäute und die vermehrte Schleimproduktion wird die Nasenatmung erschwert.
  • Störung des Gasaustauschs: In schwereren Fällen, insbesondere bei Infektionen der unteren Atemwege, kann es zu einer leichten Beeinträchtigung des Gasaustauschs kommen, was zu Atemnot führen kann.

Regenerative und kompensatorische Prozesse

Regeneration der Schleimhaut

Nach dem Abklingen des grippalen Infekts regenerieren sich die geschädigten Schleimhäute der Atemwege normalerweise innerhalb von ein bis zwei Wochen vollständig, wenn keine sekundären Infektionen oder Komplikationen auftreten.

Kompensatorische Anpassungsmechanismen

  • Erhöhte Schleimproduktion: Der Körper versucht, die Viren durch eine erhöhte Schleimproduktion zu eliminieren und die Atemwege zu reinigen.

Zusammenfassung und klinische Relevanz

Ein grippaler Infekt wird typischerweise durch die Aufnahme von Erkältungsviren in den Nasenrachenraum ausgelöst, wo die Viren in die Epithelzellen eindringen und sich vermehren. Die Entzündungsreaktion der Schleimhäute führt zu typischen Symptomen wie verstopfter Nase, Husten, Halsschmerzen und allgemeinem Krankheitsgefühl. Rhinoviren sind für etwa 30-50 % der Erkältungen verantwortlich, gefolgt von Coronaviren mit 10-30 %. Die Schwere der Erkrankung hängt von der Immunreaktion und der viralen Belastung ab, wobei eine vollständige Erholung bei unkomplizierten Fällen innerhalb von ein bis zwei Wochen erfolgt.

Ätiologie (Ursachen)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Enger Kontakt zu Betroffenen
  • Nichtbeachten von Hygienestandards

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Akute oder chronische Immunsuppression