Ertrinken – Prävention

Zur Prävention des Ertrinkens muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Typisches Ertrinken

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Beeinträchtigt das Reaktionsvermögen und die Koordinationsfähigkeit, erhöht das Risiko für Ertrinken.
  • Drogenkonsum
    • Konsum von Substanzen, die die Wahrnehmung und motorischen Fähigkeiten beeinträchtigen.
  • Schlechte körperliche Verfassung
    • Mangelnde Fitness und Kondition erhöhen die Gefahr von Erschöpfung im Wasser.
  • Ungeübte Schwimmer
    • Personen ohne Schwimmkenntnisse oder mit unzureichender Erfahrung im Wasser.
  • Überschätzung der eigenen Kräfte
    • Unzureichendes Einschätzen der eigenen Schwimmfähigkeiten in tiefem oder offenen Gewässern.
  • Übermütiges Verhalten
    • Risiken eingehen, z. B. durch waghalsige Sprünge oder das Schwimmen in gefährlichen Gewässern.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Verhaltensregeln beim Baden
    • Anpassung an Wassertemperaturen – Vor dem Baden langsam an die Temperatur gewöhnen, insbesondere bei großen Temperaturunterschieden zwischen Luft und Wasser.
    • Beaufsichtigung von Kindern – Kinder sollten niemals unbeaufsichtigt schwimmen oder in der Nähe von Gewässern spielen.
    • Sicherheitsmaßnahmen für private Gewässer – Pools und Schwimmteiche sollten durch Zäune oder Abdeckungen gesichert werden.
    • Verwendung von Rettungswesten – Beim Bootfahren oder in offenen Gewässern immer Rettungswesten tragen.
    • Vermeidung gefährlicher Gewässer – Unbekannte oder potenziell gefährliche Gewässer meiden.
    • Keine Kopfsprünge in unbekannte Gewässer – Vermeidung von Verletzungen durch versteckte Hindernisse im Wasser.
  • Verhalten im Wasser
    • Einschätzen der eigenen Kräfte – Schwimmstrecken realistisch planen, um Erschöpfung zu vermeiden.
    • Verzicht auf Alkohol vor und während des Schwimmens.
    • Baden in bewachten Gewässern – Aufsuchen von Schwimmbädern oder Stränden mit Rettungsschwimmern.
    • Vorsicht bei gefrorenen Gewässern – Sicherstellen, dass das Eis tragfähig ist, bevor es betreten wird.
    • Berücksichtigung von Wasserströmungen – Warnungen ernst nehmen und gefährliche Strömungen meiden.
  • Techniken zur Selbsterhaltung
    • Stellung "Toter Mann" – Diese Schwimmhaltung (Rückenlage mit minimaler Bewegung) hilft, Kraft zu sparen, wenn keine Rettung in unmittelbarer Nähe ist.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, das Risiko bei akuten Gefährdungssituationen zu minimieren und die Sterblichkeit durch Ertrinken zu reduzieren.

  • Frühzeitige Rettungsmaßnahmen
    • Ausbildung in Wasserrettungstechniken und Erste-Hilfe-Kenntnissen.
    • Bereitstellung von Rettungsgeräten (z. B. Rettungsringe, Bojen) an Badestellen.
  • Überwachung
    • Einsatz von Rettungsschwimmern an stark frequentierten Badestellen.
    • Regelmäßige Überprüfung der Sicherheit von Gewässern (z. B. Strömungsverhältnisse).
  • Technologische Unterstützung
    • Alarmanlagen und Kameras für private Pools zur Überwachung von Kindern und gefährdeten Personen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention konzentriert sich auf die Nachsorge und Rehabilitation nach einem Beinahe-Ertrinkungsunfall.

  • Langzeitmanagement
    • Behandlung von Folgeerkrankungen wie Lungenentzündungen durch Aspiration von Wasser.
    • Überwachung von neurologischen Schäden nach Sauerstoffmangel.
  • Rehabilitation
    • Atemtherapie zur Wiederherstellung der Lungenfunktion.
    • Physiotherapie bei muskulären oder orthopädischen Problemen nach einem Unfall.
  • Patientenschulung
    • Aufklärung über Verhaltensmaßnahmen zur Vermeidung erneuter Risiken.
    • Empfehlung geeigneter Freizeitaktivitäten zur sicheren Nutzung von Gewässern.