Auswurf (Sputum) – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut, Schleimhäute und Skleren (weiße Teil des Auges) [Mundgeruch (Halitosis, Foetor ex ore)]
    • Auskultation (Abhören) des Herzens [wg. Differentialdiagnose: Herzinsuffizienz (Herzschwäche)]
    • Untersuchung der Lunge
      • Auskultation der Lunge [wg. Differentialdiagnosen:
        • Asthma bronchiale
        • Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
        • Bronchiektasen (Synonym: Bronchiektasie; dauerhafte Aussackungen der Bronchien als Folge der Zerstörung vor allem der elastischen Wandfasern)
        • Bronchozentrische Granulomatose – granulomatöse Erkrankung, die sich durch den primären Befall der Bronchial- beziehungsweise Bronchiolenwand auszeichnet
        • Chronische Bronchitis
        • chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD)
        • Exazerbation einer chronischen Bronchitis – deutliche Verschlechterung einer chronischen Bronchitis
        • Exogen allergische Alveolitis (Hypersensitivitätspneumonitis) – Farmer-, Vogelzüchterlunge etc.
        • Grippaler Infekt Infektionen der oberen und unteren Atemwege, nicht näher bezeichnet
        • Influenza (Grippe)
        • Papillomatose – Auftreten multipler gutartiger Neubildungen, meist in den Atemwegen
        • Pneumonie (Lungenentzündung)
        • Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)]
      • Bronchophonie (Überprüfung der Weiterleitung hochfrequenter Töne; der Patient wird aufgefordert, mehrmals mit spitzer Stimme das Wort "66" auszusprechen, während der Arzt die Lunge abhört)
        [verstärkte Schallleitung durch pulmonale Infiltration/Verdichtung des Lungengewebes (z. B. bei Pneumonie) die Folge ist, die Zahl „66" ist auf der erkrankten Seite besser zu verstehen als auf der gesunden Seite; bei verminderter Schallleitung (abgeschwächt oder fehlend: z. B. bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Lungenemphysem). Die Folge ist, die Zahl "66" ist über der erkrankten Lungenpartie kaum hörbar bis fehlend, da die hochfrequenten Töne stark gedämpft werden]
      • Perkussion (Abklopfen) der Lunge [z. B. bei Lungenemphysem; Schachtelton beim Pneumothorax]
      • Stimmfremitus (Überprüfung der Weiterleitung tiefer Frequenzen; der Patient wird aufgefordert, mehrmals mit tiefer Stimme das Wort "99" auszusprechen, während der Arzt seine Hände auf den Brustkorb oder Rücken des Patienten legt)
        [verstärkte Schallleitung durch pulmonale Infiltration/Verdichtung des Lungengewebes (z. B. bei Pneumonie) die Folge ist, die Zahl „99" ist auf der erkrankten Seite besser zu verstehen als auf der gesunden Seite; bei verminderter Schallleitung (abgeschwächt: z. B. Atelektase, Pleuraschwarte; stark abgeschwächt oder fehlend: bei Pleuraerguss, Pneumothorax, Lungenemphysem). Die Folge ist, die Zahl "99" ist über der erkrankten Lungenpartie kaum hörbar bis fehlend, da die tieffrequenten Töne stark gedämpft werden]
  • Ggf. HNO-ärztliche Untersuchung [wg. möglicher Differentialdiagnose: Sinusitis]

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.