Auswurf (Sputum) – Einleitung

Sputum, umgangssprachlich als Auswurf bekannt, besteht aus übermäßigen Absonderungen der Schleimhäute, Zellen, Bakterien, Speichel, Staub, gegebenenfalls auch Blut (lat. sanguis) oder Eiter (lat. pus) etc., die aus den Atemwegen stammen. Diese Substanzen werden abgehustet und ausgespuckt. Eine gewisse Menge Sekret wird immer gebildet und dient der Reinigung der Bronchien.

Synonyme und ICD-10: abnorme Sputumfarbe; abnorme Sputummenge; abnormer Sputumgeruch; abnormes Sputum; Dysmukorrhoe; Mukorrhoe; vermehrter Auswurf; vermehrter Auswurf unbekannter Ursache; vermehrtes Sputum; abnormes Sputum; übermäßige Bronchialsekretion; produktiver Husten; ICD-10-GM R09.3: Abnormes Sputum

In der Diagnostik muss man Sputum von Speichel unterscheiden: Sputum bezeichnet Absonderungen der unteren Atemwege, wohingegen Speichel Absonderungen aus Mund und Rachen bezeichnet.  

Charakteristische Laborbefunde

  • Analyse der Zusammensetzung: Schleim, Eiter, Blut, Bakterien
  • Mikroskopische Untersuchung: Nachweis von Pathogenen, Zellen
  • Färbungen: z. B. Gram-Färbung zur Identifizierung von Bakterien
  • Kultur: Anzucht von Erregern zur Bestimmung von Infektionen

Formen der Erkrankung

Sputum kann nach Zusammensetzung und Aussehen klassifiziert werden:

  • Sputum coctum: Eitrig-schleimig
  • Sputum croceum: Eitrig-gelb
  • Sputum crudum: Zäh-glasig
  • Sputum cruentum: Rötlich (blutig); Erdbeergeleesputum
  • Sputum fibrinosum: Zäh-klebrig
  • Sputum foetidum: Faulig-eitrig
  • Sputum fundum petens: Geschichtet
  • Sputum globosum: Mit linsenförmig angeordnetem Eiter
  • Sputum nummulare: Mit schleimumhülltem linsenförmigem Eiter
  • Sputum pituitosum: Dünnflüssig, schleimig
  • Sputum putridum: Eitrig
  • Sputum rubiginosum: Rostbraun
  • Sputum sanguinolentum: Blutig

Ursachen

  • Infektionen: Bakterielle und virale Atemwegsinfektionen, Tuberkulose
  • Chronische Erkrankungen: Chronische Bronchitis, chronische obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Asthma bronchiale
  • Rauchen: Chronischer, produktiver Reizhusten bei starken Rauchern
  • Umwelteinflüsse: Einatmen von Schadstoffen und Reizstoffen
  • Allergien: Allergische Rhinitis, allergisches Asthma 

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Variabel, abhängig von der Grunderkrankung

Häufigkeitsgipfel
: Variiert je nach Ursache; z. B. Infektionen häufiger im Winter

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit)
: Hoch bei Rauchern und Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen

Saisonale Häufung der Erkrankung: Häufiger in der kalten Jahreszeit aufgrund von Infektionen

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Sputum kann akut im Rahmen von Erkältungen oder anderen Infektionen auftreten.
  • Chronischer Auswurf tritt bei langfristigen Reizungen der Atemwege, z. B. durch Rauchen, auf.
  • Dauern Husten und Auswurf über einen längeren Zeitraum an oder erscheint das Sputum in Konsistenz und Farbe auffällig, ist eine umfassende Diagnostik erforderlich.

Prognose

  • Die Prognose hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab.
  • Bei akuten Infektionen bessert sich der Zustand in der Regel nach Behandlung der Infektion.
  • Chronische Erkrankungen erfordern langfristige Behandlungen und regelmäßige Kontrollen.