Atemstillstand (Apnoe) – Einleitung

Ein Atemstillstand bzw. eine Apnoe bezeichnet das mehr oder weniger lange Aussetzen der äußeren Atmung. Diese kann wenige Sekunden bis mehrere Minuten andauern und stellt eine lebensgefährliche Notfallsituation dar.

Synonyme und ICD-10: ICD-10-GM R09.2: Atemstillstand

Der Atemstillstand stellt eine lebensgefährliche Notfallsituation dar.

Die Gründe für einen Atemstillstand sind sehr vielfältig.

Ursachen

  • Mechanische Gründe
    • Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper (z. B. Aspiration von Mageninhalt)
    • Strangulation
  • Erkrankungen
    • Erkrankungen des Atmungssystems
    • Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten
    • Erkrankungen des Herzkreislaufsystems
    • Infektiöse und parasitäre Erkrankungen
    • Nervensystems
  • Traumata
    • Schädel-Hirn-Trauma (SHT)
    • Thoraxtrauma (Mortalität/Sterberate beträgt 25 %)
  • Medikamente bzw. Intoxikationen
    • Alkoholintoxikation
    • Barbiturate
    • Curare
    • Drogenintoxikation, nicht näher definiert
    • Narkotika (Anästhetika)/Narkosemittel
    • Opioide (Opiate)
    • Vergiftungen, nicht näher bezeichnet
  • Umweltbelastungen
    • Kohlendioxidintoxikation
    • Kohlenmonoxidintoxikation

Differentialdiagnosen

Ein Atemstillstand kann Symptom vieler Erkrankungen sein, darunter:

  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Apoplex (Schlaganfall)
  • Epileptischer Anfall
  • Schwere allergische Reaktion (Anaphylaxie)
  • Schockzustände

Ein Atemstillstand kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Unabhängig von der Ursache führt der Atemstillstand innerhalb kürzester Zeit zu einer Hypoxie (Sauerstoffmangel). Am stärksten betroffen ist das Gehirn. Bereits nach drei Minuten kommt es zu irreversiblen (nicht mehr umkehrbaren) Schäden.

Prognose

  • Die Prognose eines Atemstillstands hängt stark von der Ursache, der Dauer der Apnoe und der Geschwindigkeit der eingeleiteten Notfallmaßnahmen ab. Frühzeitige und effektive Wiederbelebungsmaßnahmen sind entscheidend für das Überleben und die Vermeidung bleibender Schäden.

Leitlinien

  1. Gräsner J.-T. et al.: European Resuscitation Council Guidelines 2021: Epidemiology of cardiac arrest in Europe. Published by Elsevier B.V. März 2021. doi.org/10.1016/j.resuscitation.2021.02.007