Primär sklerosierende Cholangitis – Medikamentöse Therapie
Eine kausale (ursachenbezogene) Therapie ist nicht möglich.
Therapieziel
Da die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung eines cholangiozellulären Karzinoms (CCC; Gallengangskrebs) einhergeht, sollte die Progression (Fortschreiten) der Erkrankung soweit wie möglich hinausgezögert werden.
Therapieempfehlungen
- Ursodeoxycholsäure (UDCA; natürliche Gallensäure; zur Verwendung als Arzneistoff wird Ursodeoxycholsäure synthetisch hergestellt):
- senkt die erhöhten Leberwerte (AP (alkalische Phosphatase) und GGT (Gamma-GT))
- verbessert den Ikterus (Gelbsucht)
- Pruritus (Juckreiz) lässt deutlich nach
- Bei Infektionen der Gallenwege: Antibiose (Antibiotikatherapie) mit Ceftriaxon
Anmerkung: Ein Nutzen ist nicht zweifelsfrei gesichert! UDCA nimmt keinen Einfluss auf die Fibrose (krankhafte Vermehrung von Bindegewebe).
Weitere Hinweise
- Immunsuppressiva (Medikamente, die die Funktionen des Immunsystems vermindern) spielen aktuell keine Rolle bei der Therapie der PSC.
Literatur
- Chapman R, Fevery J, Kalloo A et al.: Diagnosis and management of primary sclerosing cholangitis. Hepatology 2010; 51: 660-78
- EASL Clinical Practice Guidelines: management of cholestatic liver diseases. J Hepatol 2009; 51: 237-67.
Leitlinien
- S2k-Leitlinie: Autoimmune Lebererkrankungen (AILE). (AWMF-Registernummer: 021 - 027), Februar 2017 Langfassung