Pfortaderhochdruck (Portale Hypertonie) – Prävention
Zur Prävention der portalen Hypertonie (portale Hypertension, Pfortaderhochdruck) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genussmittelkonsum
- Alkohol (Frau: > 40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Gesunde Ernährung
- Vermeidung von übermäßigem Alkoholkonsum.
- Ausgewogene Ernährung zur Verhinderung von Lebererkrankungen.
- Regelmäßige Bewegung
- Förderung der kardiovaskulären Gesundheit, um Lebererkrankungen vorzubeugen.
- Medikamentöse Therapie
- Einsatz von nicht-selektiven Betablockern (z. B. Propranolol), um den Pfortaderdruck zu senken und das Risiko für Varizenblutungen zu minimieren.
- Screening und Überwachung
- Regelmäßige Kontrolle bei Patienten mit Lebererkrankungen zur Früherkennung von Komplikationen wie Varizenbildung.
Primärprophylaxe
Die Primärprophylaxe zielt darauf ab, eine erste Varizenblutung zu vermeiden. Das Risiko liegt bei ca. 30 %. Ein erhöhtes Blutungsrisiko, welches als Indikation für eine Primärprophylaxe gilt, besteht bei:
- Nachweis von "red colour signs" (Stadium III Varizen).
- Varizendurchmesser > 5 mm.
Maßnahmen:
- Medikamentöse Therapie
- Nicht-selektive Betablocker wie Propranolol reduzieren das Blutungsrisiko um ca. 50 %.
- Endoskopische Ligatur
- Bei hohem Blutungsrisiko ist eine Varizenligatur indiziert.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, erneute Blutungen bei bestehenden Varizen zu verhindern.
- Medikamentöse Langzeittherapie
- Fortsetzung der nicht-selektiven Betablockertherapie.
- Interventionelle Maßnahmen
- Endoskopische Varizenligatur (Unterbindung von Krampfadern) oder Sklerotherapie (Verödung von Krampfadern) bei erneuter Blutungsgefahr.
- Regelmäßige Überwachung
- Kontrolle der Leberfunktion und des portalen Drucks durch regelmäßige Diagnostik.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung weiterer Komplikationen bei chronischer portaler Hypertonie.
- Lebertransplantation
- Bei fortgeschrittener Lebererkrankung mit therapierefraktärer portaler Hypertension.
- Langzeitbetreuung
- Multidisziplinäre Nachsorge zur Stabilisierung des Gesundheitszustands und Verbesserung der Lebensqualität.
- Patientenschulung
- Aufklärung über Risikofaktoren und die Bedeutung einer gesunden Lebensweise.