Pfortaderhochdruck (Portale Hypertonie) – Medizingerätediagnostik
Obligate Medizingerätediagnostik
- Angiographie (Darstellung der Blutgefäße durch Kontrastmittel in einer Röntgenuntersuchung) – zur Darstellung der Kollateralgefäße
- Bestimmung des Lebervenendruckgradienten (LVDG = Differenz aus freiem Lebervenendruck (FLVD) und Lebervenenverschlussdruck (LVVD)) – indirekte Messung des portalen Drucks (Kathetisierung einer Lebervene); der Lebervenenverschlussdruck und der Pfortaderdruck korrelieren gut miteinander; die Messung dient neben der Diagnostik der:
- Einschätzung der Entstehung von Komplikationen
- Überwachung einer Pharmakotherapie/medikamentösen Therapie
- Abschätzung der Progression (Fortschreiten) der portalen Hypertonie
- Farbduplexsonographie – einfachste Methode, aber relativ ungenau; der Druck lässt sich auf Grund der Folgeerscheinungen abschätzen
- Dilatation (Erweiterung) der Pfortader
- verminderte portale Flussgeschwindigkeit
- aufgehobene Atemvariabilität der Milz- und Splanchnikusvenen (Eingeweidevenen)
- Umkehr des Bluflusses
- Nachweis von porto-cavalen Kollateralen (Umgehungskreisläufe)
- Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) – Spiegelung des Ösophagus (Speiseröhre), des Gastros (Magens) und des oberen Teils des Duodenums (Zwölffingerdarm) zum Nachweis von Ösophagus- und Fundusvarizen, wie sie bedingt durch eine portale Hypertension entstehen
- Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane) – zum Nachweis einer Splenomegalie (Milzvergrößerung) und/oder eines Aszites (Bauchwassersucht) sowie von Anastomosen (Umgehungskreisläufen)
Direkt lässt sich der erhöhte Pfortaderdruck nur invasiv, das heißt intraoperativ bestimmen. Allerdings wird dieses in der Praxis auf Grund eines hohen technischen Aufwands sowie damit verbundener Risiken nicht durchgeführt.