Leberschrumpfung (Leberzirrhose) – Operative Therapie

1. Ordnung

  • Aszitespunktion (Abpunktion von Bauchwasser) – bei hochgradiger Thrombozytopenie (Mangel an Blutplättchen (Thrombozyten): < 20.000/μl) erfolgt vor der Punktion eine prophylaktische Thrombozytentransfusion; eine Antikoagulation (Gerinnungshemmung) mit Acetylsalicylsäure kann fortgesetzt werden – dagegen muss eine Pause erfolgen bei Therapie mit Thienopyridine oder Glykoprotein-IIb/IIIa-Inhibitoren sowie Vitamin-K-Antagonisten und direkte orale Antikoagulantien (DOAK); bei hoher Dringlichkeit des Eingriffs, z. B. bei Verdacht auf spontane bakterielle Peritonitis (SBP; Infektion des Aszites), kann die Aszitespunktion ohne Absetzen der Antikoagulantien erfolgen.
    Beachte: Eine Substitution von Gerinnungsfaktoren vor einer Aszitespunktion ist unabhängig vom Schweregrad der Gerinnungseinschränkung im Regelfall nicht erforderlich.
  • Lebertransplantation (LTx) – Einpflanzen eines fremden Organs; ist jedoch erst indiziert, wenn die Leberzirrhose dekompensiert, das heißt, wenn die Leberfunktionsstörung nicht mehr ausreichend ausgeglichen werden kann; sie ist ist die einzige kurative Therapie der Leberzirrhose und stellt mit 52 % die häufigste Indikation zur Lebertransplantation in Europa [1].
    • Die Nicht-alkoholische Fettleberentzündung (NASH; engl. Non-alcoholic steatohepatitis) gehört heute zu den häufigsten Indikation für eine Lebertransplantation.

Literatur

  1. Adam R, Karam V, Delvart V, O’Grady J, Mirza D, Klempnauer J et al.: Evolution of indications and results of liver transplantation in Europe. A report from the European Liver Transplant Registry (ELTR). J Hepatol. 2012 Sep;57(3):675-88. doi: 10.1016/j.jhep.2012.04.015. Epub 2012 May 16.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Komplikationen der Leberzirrhose. (AWMF-Registernummer: 021-017), November 2018 Langfassung