Hepatitis D – Prävention

Die Hepatitis-B-Impfung (HBV-Impfung) ist die wichtigste und wirksamste präventive Maßnahme. Dadurch wird zugleich ein Schutz gegen Hepatitis D (HDV) vermittelt.

Zur Prävention der Hepatitis D muss des Weiteren auf eine Reduktion der Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Drogenkonsum (intravenös)
    • Gemeinsame Nutzung von Spritzen und Nadeln erhöht das Risiko einer Infektion.
  • Sexuelle Übertragung
    • Promiskuität: Häufig wechselnde Sexualpartner erhöhen das Infektionsrisiko.
    • Prostitution: Sexarbeitende haben ein erhöhtes Risiko für eine HDV-Infektion.
    • Männer, die Sex mit Männern haben (MSM): Besonders gefährdet ist diese Gruppe durch ungeschützten Geschlechtsverkehr.
    • Sexuelle Kontakte im Urlaubsland: Besonders in Endemiegebieten besteht ein erhöhtes Risiko.
    • Ungeschützter Koitus: Verzicht auf Kondome erhöht das Risiko einer Übertragung.

Medikamente

  • Blutprodukte: Der Kontakt mit kontaminierten Blutprodukten kann eine Infektion verursachen.

Weitere Risikofaktoren

  • Vertikale Infektion
    • Perinatale Übertragung: Infektion des Neugeborenen während der Geburt durch die Mutter.
  • Iatrogene Übertragung
    • Medizinische Eingriffe: Kontaminierte medizinische Instrumente oder Bluttransfusionen können zur Übertragung des Virus führen.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Impfung gegen Hepatitis B
    • Die HBV-Impfung schützt auch vor einer HDV-Infektion.
  • Safer-Sex-Praktiken
    • Nutzung von Kondomen zur Reduktion des Infektionsrisikos.
  • Harm Reduction im Drogenkonsum
    • Bereitstellung sauberer Spritzen und Nadeln.
    • Zugang zu Substitutionsprogrammen.
  • Blutproduktsicherheit
    • Strenge Kontrolle und Screening von Blutprodukten vor der Transfusion.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention der Hepatitis D zielt darauf ab, Infektionen frühzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.

  • Früherkennung und Diagnostik
    • Klinische Symptomatik:
      • Müdigkeit, Gelbsucht, dunkler Urin und Bauchschmerzen.
      • Leberfunktionsstörungen.
    • Labordiagnostik:
      • Nachweis von HDV-Antigenen und Anti-HDV-Antikörpern im Blut.
      • Leberbiopsie zur Einschätzung des Leberschadens.
  • Therapeutische Maßnahmen
    • Antivirale Therapie:
      • Verwendung von Pegyliertem Interferon-Alpha.
    • Lebertransplantation:
      • Bei schwerem Leberschaden kann eine Transplantation erforderlich sein.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention der Hepatitis D zielt darauf ab, Folgekomplikationen und Langzeitschäden zu minimieren.

  • Langzeitnachsorge
    • Regelmäßige Überwachung der Leberfunktion.
    • Kontrolle auf mögliche Komplikationen wie Leberzirrhose oder Leberkrebs (Hepatozelluläres Karzinom, HCC).
  • Rehabilitation
    • Aufbau der körperlichen Leistungsfähigkeit nach einer überstandenen Infektion.
    • Psychosoziale Unterstützung für Patienten mit chronischer Hepatitis D.