Hepatische Enzephalopathie – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Alkoholkarenz (vollständiger Verzicht auf Alkohol)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum) – Rauchen fördert die Fibrosierung der Leber
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten, da eine Infektion häufig zur Verschlechterung der vorliegenden Erkrankung führen kann:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung
  • Hepatitis A-Impfung
  • Hepatitis B-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung: Immunsupprimierte sollten sequentiell mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff PCV13 und sechs bis zwölf Monate später mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff PPSV23 gegen Pneumokokken geimpft werden.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen bei einer chronischen hepatischen Enzephalopathie:
    • Verminderung eines Proteinkatabolismus (Proteinabbau) durch eine ausreichende Kalorienzufuhr in Form von Kohlenhydraten; geeignet ist eine ovo-lacto-vegetabile Kost (verzehrt werden Eier und Milch/Milchprodukte)
    • Hinsichtlich der Proteinzufuhr sollte pflanzliches Protein sowie Milchprotein bevorzugt werden.
    • Cave: Eine Proteinrestriktion ist kontraindiziert. Sie würde zum Abbau von Muskelmasse führen. (Beachte: Ca. 60 % der Patienten mit Leberzirrhose sind mangelernährt)
    • Die Ernährung erfolgt je nach Bewusstseinszustand oral (über den Mund), partiell (teilweise) bzw. total parenteral (unter Umgehung des Magen-Darm-Traktes, z. B. venös).
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Leberhilfe e. V.
    Luxemburgerstr. 150, 50937 Köln
    Telefon: 0221 / 28 299-80, Fax: 0221 / 2829981, Internet: www.leberhilfe.org.
    Beratungstelefon: Mo bis Do von 9 bis 16, Fr 9 bis 14 Uhr, Tel.: 02 21 / 28 29 98-0
  • Selbsthilfe Lebertransplantierter Deutschland e. V.
    Karlsbader Ring 28, 68782 Brühl
    Telefon: 06202 / 70 26 13, Fax: 06202 / 702614, E-Mail: info@lebertransplantation.de, Internet: www.lebertransplantation.de

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Klinische Ernährung in der Gastroenterologie (Teil 1) – Leber. (AWMF-Registernummer: 073 - 024), März 2024 Langfassung