Gallensteine (Cholelithiasis) – Weitere Therapie

Bei Fortbestehen der Symptome bzw. bei Auftreten von Fieber (> 38,5 °C rektal) und/oder Ikterus (Gelbsucht) ist eine Klinikeinweisung erforderlich.

Allgemeine Maßnahmen

  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
      Beachte! Übergewicht langsam senken, da eine schnelle Gewichtsreduktion die Steinbildung fördert; wenn der Gewichtsverlust 1,5 kg pro Woche übersteigt, besteht die Option der medikamentösen Gallensteinprävention mit Ursodeoxycholsäure.
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Regelmäßige körperliche Aktivität von mindestens 30 Minuten pro Tag
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
    Beachte: 
    Nutzen-Risiko-Abwägung einer östrogenbasierten Hormontherapie zur Prävention von Gallensteinen: Hierbei sollte das erhöhte Risiko für Gallenblasensteine und biliäre Symptome durch Östrogene berücksichtigt werden.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Über die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) können Gallensteine nicht-operativ über Stoßwellen zerkleinert werden. Diese Methode konnte jedoch die hohen Erwartungen, die an sie gestellt wurden, nicht erfüllen. Dieses liegt zum einen daran, dass nur etwa 10 bis 20 % der Patienten für diese Behandlung in Frage kommen – es können nur Steine bis 3 cm behandelt werden –, weiterhin muss ein ausreichender Galleabfluss gewährleistet sein, über welchen die kleinen Steinfragmente den Körper verlassen können. Zudem treten häufig Rezidive auf. Zumeist wird die ESWL daher mit einer medikamentösen Therapie kombiniert.
    Ihren festen Platz hat die Stoßwellenlithotripsie jedoch in der Behandlung der Choledocho- und Pankreatolithiasis (Auftreten von Steinen im Gallengang und in der Bauchspeicheldrüse).

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Meiden
      • zu hohe Kalorienzufuhr
      • zu fettreiche Ernährung
      • hohe Aufnahme von raffinierten Kohlenhydraten
      • ballaststoffarme Ernährung
    • Bei Auftreten einer Gallenkolik ist für 24 Stunden eine "Tee-Zwieback-Diät" (Dauer: drei Tage, ggf. länger; soweit keinen anderen Erkrankungen dagegen sprechen) einzuhalten.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de