Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) – Symptome – Beschwerden
Häufig wird das Gallenblasenkarzinom als Zufallsbefund nach einer Cholezystektomie (Gallenblasenentfernung) entdeckt (ca. 1 % der Fälle).
Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein fortgeschrittenes Gallenblasenkarzinom (Gallenblasenkrebs) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein fortgeschrittenes Gallenblasenkarzinom und werden oft zuerst bemerkt:
- Verschlussikterus: Gelbfärbung der Haut und Augen, die durch den Verschluss der Gallenwege verursacht wird
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines fortgeschrittenen Gallenblasenkarzinoms:
- Anorexie (Appetitlosigkeit): Ein häufiges Symptom, das oft mit dem fortschreitenden Tumor einhergeht (ungefähr 60-70 % der Patienten)
- Gewichtsverlust: Ungewollter Gewichtsverlust ist häufig und kann signifikant sein (ungefähr 60-70 % der Patienten).
- Dyspepsie (Reizmagen): Verdauungsstörungen, die sich durch Völlegefühl, Nausea (Übelkeit) oder Emesis (Erbrechen) äußern können (40-50 %)
- Fieber: Manchmal können auch Fieber und Schüttelfrost auftreten, insbesondere wenn es zu einer Entzündung oder Infektion kommt (20-30 %).
- Tastbare Schwellung: Im Bereich der Gallenblase kann eine Schwellung tastbar sein.
- Drückende Schmerzen: Im rechten Oberbauch; korrelieren mit der Schwellung und der Tumorgröße
- Aszites (Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum): Kann zu einer Schwellung des Bauches führen
- Knochenschmerzen: Bei Metastasierung kann es auch zu Schmerzen in den Knochen kommen.
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Pruritus (Juckreiz): Kann durch den Bilirubinanstieg aufgrund des Verschlussikterus verursacht werden
- Müdigkeit: Allgemeine Erschöpfung ist ein häufiges Begleitsymptom.
Die Kombination aus einer tastbaren, schmerzlos vergrößerten, prall elastischen Gallenblase unter dem rechten Rippenbogen und einem Verschlussikterus (Gelbsucht durch Gallenstau infolge eines Abflusshindernisses) bezeichnet man als Courvoisier-Zeichen. Die häufigste Ursache dafür ist ein chronischer, tumorbedingter Choledochusverschluss (Hauptgallengang) durch ein distales cholangiozelluläres Karzinom (CCC, Cholangiokarzinom, Gallengangskarzinom, Gallengangskrebs) oder durch ein Pankreaskopfkarzinom (Bauchspeicheldrüsenkopfkrebs).
Falls der Gangverschluss akut aufgetreten ist, zum Beispiel wegen einer Choledocholithiasis (Gallengangssteinleiden), ist die Gallenblase schmerzhaft vergrößert.