Gallenblasenkrebs (Gallenblasenkarzinom) – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT)
- Alkalische Phosphatase (AP)
- Tumormarker CA 19-9 [Cholangiokarzinom (in 55-80 % der Fälle ist CA 19-9 erhöht)]
- Molekulare Charakterisierung des Tumors – dieses sollte erfolgen, wenn die Erstlinientherapie nicht anschlägt oder vertragen wird bzw. spätestens vor Beginn einer Zweitlinientherapie
Molekulares Profil
Das molekulare Profil eines Gallenblasenkarzinoms zeigt typischerweise genetische und epigenetische Veränderungen, die die Tumorentstehung und -progression beeinflussen:
- Genmutationen:
- KRAS: Mutationen treten in etwa 3-5 % der Fälle auf und aktivieren die MAPK-Signalwege.
- TP53: Häufig mutiert und führt zu gestörter Zellzykluskontrolle und Apoptose.
- PIK3CA: Aktivierende Mutationen fördern das Zellwachstum über den PI3K/AKT/mTOR-Signalweg.
- ERBB2 (HER2): Überexpression oder Genamplifikationen in bis zu 15 % der Fälle, ähnlich wie bei anderen gastrointestinalen Tumoren.
- Chromosomale Veränderungen: LOH (Loss of Heterozygosity) auf Chromosom 9p, 17p und 18q, was Tumorsuppressorgene betrifft.
- Epigenetische Veränderungen: Hypermethylierung von Tumorsuppressorgenen wie CDKN2A (p16), was zur Zellzyklusstörung führt.
- Mikrosatelliteninstabilität: In seltenen Fällen kann Mikrosatelliteninstabilität (MSI) auftreten, die auf Defekte in den DNA-Reparaturmechanismen hinweist.