Bakterielle Cholangitis – Prävention

Zur Prävention einer Cholangitis muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung

    • Vermeidung übermäßigen Cholesterinkonsums, der zur Bildung von Gallengangssteinen führen kann.

Medikamente

  • Antibiotika – z. B. Ceftriaxon kann das Risiko für Gallensteine und dadurch für eine Cholangitis erhöhen.
  • Cholesterinsenker – Fibrate wie Gemfibrozil können eine Rolle spielen.
  • Immunsuppressiva – Cyclosporin oder Tacrolimus können indirekt das Risiko einer Cholangitis erhöhen.
  • Östrogene – z. B. in der Antibabypille oder Hormonersatztherapie.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Regelmäßige Bewegung
    • Fördert die Gallensekretion und senkt das Risiko der Gallensteinbildung.
  • Hydration
    • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr fördert den Gallenfluss und minimiert das Risiko von Gallenstauungen.
  • Vermeidung von Gallengangsinfektionen
    • Regelmäßige Kontrolle bei bekannten Risikofaktoren wie Gallensteinen oder Gallengangsanomalien.
  • Prophylaktische Antibiotikatherapie
    • In Hochrisikopatienten (z. B. mit Gallengangsprothesen) zur Vermeidung bakterieller Infektionen.
  • Chirurgische Maßnahmen
    • Entfernung von Gallensteinen oder Einlage von Stents zur Sicherstellung eines ausreichenden Gallenabflusses.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, Komplikationen zu verhindern und das Fortschreiten einer Cholangitis zu vermeiden.

  • Interventionelle Maßnahmen
    • Einlage von Plastikendoprothesen, um Gallengänge offenzuhalten und den Abfluss der Gallenflüssigkeit zu gewährleisten.
  • Kontrolluntersuchungen
    • Regelmäßige Überwachung der Entzündungs- und Cholestaseparameter (z. B. CRP, Leukozyten, Bilirubin, AP).
  • Bildgebung
    • Lebersonographie (Leberultraschall) alle 2 bis 4 Wochen zur Kontrolle der Gallenwege.
  • Drainagemanagement
    • Bei Anstieg von CRP oder Cholestaseparametern ist ein Drainagewechsel erforderlich.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, das Risiko von Rezidiven zu minimieren und langfristige Komplikationen zu vermeiden.

  • Chirurgische Eingriffe
    • Entfernung der Gallenblase bei wiederkehrenden Entzündungen.
  • Langzeittherapie
    • Gabe von Ursodesoxycholsäure (UDCA) zur Reduzierung von Gallensteinen und Gallengangsinfektionen.
  • Patientenschulung
    • Aufklärung über gesunde Lebensweise und Risikofaktoren zur langfristigen Vermeidung von Cholangitis.