Bakterielle Cholangitis – Operative Therapie
Operative Therapie der bakteriellen Cholangitis
Die operative Therapie der bakteriellen Cholangitis richtet sich nach der Ursache der Abflussstörung der Gallenflüssigkeit (Gallensekret).
Operative Therapie bei Gallensteinen (Cholelithiasis)
Wenn die bakterielle Cholangitis durch Gallensteine (Cholelithiasis, feste Ablagerungen in der Gallenblase) verursacht wird, stellt die laparoskopische Cholezystektomie (minimal-invasive Entfernung der Gallenblase) die Standardtherapie dar. Dabei wird die Gallenblase mittels minimal-invasiver Chirurgie entfernt. Diese Methode bietet mehrere Vorteile:
- Minimal-invasive Technik: Kleine Instrumente und Kameras werden über kleine Schnitte in die Bauchhöhle eingeführt, wodurch ein großer Bauchschnitt vermieden wird.
- Kürzere Krankenhausaufenthalte: Patienten können oft bereits nach ein bis zwei Tagen entlassen werden.
- Geringere Komplikationsrate: Das Risiko postoperativer Infektionen und Wundheilungsstörungen ist geringer.
- Schnellere Genesung: Patienten kehren früher zu ihren normalen Aktivitäten zurück, was auch zu einer Reduktion der Gesamtkosten führt.
Operative Therapie bei Verengungen (Stenosen) und Strikturen
Wenn die bakterielle Cholangitis durch eine Verengung (Stenose, Einengung des Gallengangs) oder Striktur (narbige Veränderung des Gallengangs) verursacht wird, zielt die operative Therapie auf die Beseitigung dieser Engstellen ab. Die häufigste Methode ist die endoskopische Dilatation (Aufdehnung der Engstelle mit einem Ballon oder Stent):
- Endoskopische Dilatation: Ein Endoskop (flexibles Röhrchen mit Kamera) wird über den Mund, den Magen und in den Gallengang geführt. Mithilfe von speziellen Ballons oder Stents wird die verengte Stelle erweitert, um den Galleabfluss wiederherzustellen.
- Vorteile der Dilatation: Weniger invasiv als eine offene Operation, meist nur kurze oder keine stationäre Behandlung notwendig. Wiederholte Anwendungen sind möglich, falls sich die Verengung erneut bildet.
- Stentplatzierung (Einlage einer Röhre zur Offenhaltung des Gallengangs): In bestimmten Fällen wird ein Stent eingesetzt, um den Gallengang dauerhaft offenzuhalten.
Kombinierte Ansätze
Bei komplexen Fällen, in denen sowohl Gallensteine (Cholelithiasis) als auch strukturelle Verengungen der Gallengänge vorliegen, kann eine Kombination aus endoskopischen und chirurgischen Techniken erforderlich sein:
- Initiale endoskopische Therapie, gefolgt von einer laparoskopischen Cholezystektomie oder einer weiteren chirurgischen Intervention, um eine langfristige Lösung sicherzustellen.
Ziel der operativen Therapie
Das Hauptziel der operativen Therapie bei bakterieller Cholangitis ist die Wiederherstellung des ungehinderten Galleflusses (Gallensekrets), um die Infektion zu kontrollieren und Komplikationen wie Sepsis (schwere Blutvergiftung), Leberabszesse (Eiteransammlungen in der Leber) oder biliäre Zirrhose (verhärtetes Lebergewebe durch gestörten Galleabfluss) zu verhindern. Eine frühzeitige operative Intervention verbessert die Prognose und reduziert das Risiko für wiederkehrende Episoden der Cholangitis.
Die Wahl der spezifischen operativen Technik richtet sich nach der individuellen Situation des Patienten, einschließlich der Lokalisation und Ursache der Obstruktion sowie des allgemeinen Gesundheitszustands des Patienten.