Vitamine – Vitamin E
Bei Vitamin E (Synonym: Tocopherol) handelt es sich um einen lebenswichtigen Nahrungsbestandteil.
Man kann mehrere Formen des Vitamins E, vor allem das α-Tocopherol, unterscheiden.
Vitamin E kann vom Körper nicht selbst produziert werden, weshalb es bei einem Mangel zu einer Hypo-/Avitaminose kommen kann.
Es wird im Dünndarm resorbiert und im Blut sowohl an Proteinen (Eiweiß) sowie an Erythrozyten (roten Blutkörperchen) transportiert.
Es kann im Fettgewebe sowie in der Nebenniere gespeichert werden.
Das Vitamin E ist fettlöslich und thermostabil, jedoch empfindlich gegenüber UV-Licht sowie Sauerstoff.
Das Vitamin E kommt vor allem in Pflanzenölen, Eiern sowie Mais, Soja und Weizen vor.
Vitamin E ist Bestandteil der Membranen der Zellen und schützt diese vor dem Abbau durch die Lipidoxidation.
Als Antioxidans schützt es die Zellmembran vor den Angriff freier Radikale. Es ist von großer Bedeutung für die Funktion des Nervensystems und der Muskulatur sowie den männlichen Keimdrüsen.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- Blutserum
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Nicht bekannt
Normwerte
Normwert in mg/l | Normwert in μmol/l | |
Frühgeborene | 1,3-4,9 | 3,0-11,4 |
Kleinkinder | 3-9 | 7,0-20,9 |
13.-19. Lebensjahr | 6-10 | 13,9-23,2 |
Erwachsene | 6-18 | 13,9-41,8 |
Indikationen
- Verdacht auf Vitamin E-Mangel
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Schwangerschaft
Interpretation erniedrigter Werte
- Alimentär (ernährungsbedingt)
- Fehl-/Mangelernährung
- Langfristig einseitige Ernährungsgewohnheiten, zum Beispiel durch vermehrten Fischkonsum mit hohem Anteil an ungesättigten Fettsäuren
- Tabakkonsum
- Malabsorption (Störung der Aufnahme)
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa
- Resorptionsstörungen, wie sie bei Zöliakie (gluteninduzierte Enteropathie), Kurzdarmsyndrom (Malabsorption nach ausgedehnter Dünndarmresektion – Teilentfernung des Dünndarms), zystischer Fibrose, chronischer Pankreatitis, Cholestase auftreten
- Infektion mit Lamblien (Dünndarmparasiten)
- Erkrankungen
- Abetalipoproteinämie (Synonym: homozygote familiäre Hypobetalipoproteinämie, ABL/HoFHBL) – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang; schwere Form der familiären Hypobetalipoproteinämie, die durch einen Mangel an Apolipoprotein B48 und B100 gekennzeichnet ist; Defekt in der Bildung der Chylomikronen, der bei Kindern zu Fettverdauungsstörungen führt und damit zu einer Malabsorption (Störung der Nahrungsresorption).
- Familial isolated vitamin E deficiency (FIVE) – genetisch bedingte Erkrankung, die zu Vitamin E-Mangel führt
- Frühgeborene
- Leberzirrhose – bindegewebiger Umbau der Leber, der zur Funktionseinschränkung führt
- Sphärozytose (Kugelzellanämie)
- Thalassämie – genetisch bedingte Form der Anämie (Blutarmut), die durch eine Störung in der Synthese des Hämoglobin (Blutfarbstoff) bedingt ist
- Erhöhter Bedarf
- Schwangerschaft
- Stress
Weitere Hinweise
- Der normale Bedarf an Vitamin E liegt bei 12 mg/d bei Frauen sowie 14 mg/d bei Männern.
Achtung!
Hinweis zum Versorgungszustand (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
48 % der Männer und 49 % der Frauen erreichen die empfohlene Tageszufuhr nicht.
Detaillierte Informationen zu Vitamin E finden Sie im DocMedicus Vitalstofflexikon.