Plasminogen-Aktivator-Inhibitor

Als Plasminogen-Aktivator-Inhibitoren (Synonyme: Plasminogenaktivatorinhibitoren, PAI) bezeichnet man die Proteine im Blut, die an der Blutgerinnung beteiligt sind. Sie wirken als Inhibitoren (Hemmstoffe) der Fibrinolyse (Fibrinspaltung; körpereigene Auflösung eines Blutgerinnsels). Man unterscheidet vier Typen von Plasminogen-Aktivator-Inhibitoren, wobei dem Typ 1 die Hauptbedeutung zukommt.  

Der Plasminogen-Aktivator-Inhibitor Typ 1 (PAI-1) ist der wichtigste Inhibitor des gewebespezifischen Plasminogenaktivators (engl. tissue plasminogen activator, t-PA) und der Urokinase, die beide das inaktive Plasminogen zu Plasmin umwandeln. Die Aufgabe von Plasmin ist es, die Fibrinpolymere, die als Gerinnungsprodukte die Blutung stillen, wiederum zu Fibrin und Fibrinogen abzubauen. Damit hemmen sie direkt die Fibrinolyse, d. h.  die Auflösung von Blutgerinnseln im Körper. Deswegen liegt bei einem erhöhten PAI eine Thromboseneigung vor.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Citratplasma (kein Postversand/Fahrdienst)
  • EDTA-Vollblut (Genanalyse)

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Monovette komplett füllen, sofort mischen zur Vermeidung von Koageln

Normwert

Untersuchung Norm
PAI- Bestimmung (Citratblut) 
< 10 U/ml
Genanalyse (EDTA-Blut) Negativ

Indikationen

  • Verdacht auf angeborene/erworbene Thromboseneigung (Thrombophilie)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Thrombophilie (Thromboseneigung); typische Risikopatienten sind Patienten mit: Raucher, Adipositas; metabolisches Syndrom, Hypertriglyzeridämie, oralen Kontrazeptiva (Ovulationshemmereinnahme)

Interpretation erniedrigter Werte

  • Möglicherweise ist ein verminderter PAI-Wert mit einer Blutungsneigung assoziiert