Faktor-VIII (antihämophiles Globulin A)
Der Faktor VIII (Synonym: antihämophiles Globulin A) gehört zu den Gerinnungsfaktoren.
Defekte, die den Faktor VIII betreffen, werden in der Regel X-chromosomal rezessiv vererbt. Betroffen sind Männer mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:6.000. Man spricht dann von Hämophilie A (Bluterkrankheit). Es kommt dabei zu einer verminderten Synthese des Gerinnungsfaktors oder es werden abnorme Proteine produziert.
Eine Erhöhung des Faktor VIII tritt mit zunehmendem Alter auf, zudem sind die Spiegel bei Frauen höher als bei Männern.
Erhöhungen von > 150 % bergen ein mehrfach erhöhtes Thromboserisiko. Man geht unter anderem von einem genetischen Einfluss aus.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- mind. ein komplettes Röhrchen Citrat-Blut (bei mehreren Faktoren pro Faktor 200 µl Plasma)
Vorbereitung des Patienten
- Nicht nötig
Störfaktoren
- Die Analyse soll innerhalb weniger Stunden erfolgen (ansonsten einfrieren)
Normwert
Normwert in % | 70-200 |
Indikationen
- Verdacht auf Hämophilie A
- Verdacht auf Thrombophilie (erhöhte Gerinnungsneigung)
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Thrombophilie (Erhöhung von > 150 %)
Interpretation erniedrigter Werte
- Hämophilie A
Weitere Hinweise
- In der Regel werden erst die Standardgerinnungsparameter Quick (normal), PTT (pathologisch), PTZ (normal) bei Verdacht auf einen Mangel an Gerinnungsfaktoren bestimmt
- Nach einer Thrombose sollte der Faktor VIII zwei Monate nach der Diagnose sowie einen Monat nach Absetzen der Antikoagulation bestimmt werden!