Myoglobin

Beim Myoglobin handelt es sich um ein Protein (Eiweiß), das in der Skelett- und Herzmuskulatur – quergestreifte Muskulatur – vorkommt. Somit kann durch die Höhe des Myoglobins im Blutserum oder im Urin ein Schaden an der Muskulatur bestimmt werden.

Das Myoglobin kommt vor allem in der Herzinfarkt-Diagnostik zum Einsatz.

Mit einem Anstieg des Myoglobins kann nach 2-6 Stunden nach Infarktbeginn gerechnet werden.
Das Maximum wird nach 6 bis 12 Stunden nach Infarktbeginn erreicht.
Zu einer Normalisierung kommt es nach circa einem Tag.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum
  • 24h-Sammelurin

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht bekannt

Störfaktoren

  • Nicht bekannt

Normwert – Blutserum

  Normwert in μg/l
Frauen < 35
Männer < 55

Normwert – Urin

  Normwert in mg/l
Frauen < 0,3
Männer < 0,3

Indikationen

  • Verdacht auf Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Verdacht auf Skelettmuskelerkrankungen
  • Sportmedizinische Untersuchung
  • Verdacht auf Proteinurie (erhöhte Eiweißausscheidung im Urin)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Chronische Niereninsuffizienz (Nierenschwäche)
  • Genetisch bedingte Muskelerkrankungen wie Muskeldystrophie
  • Muskelüberbeanspruchung
  • Muskelverletzungen
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Prärenale Proteinurie – bezeichnet das Vorkommen von Protein (Eiweiß) im Urin, wobei die Ursache vor der Niere, also im Blutkreislauf, zu finden ist
  • Rhabdomyolyse – Auflösung der Skelettmuskulatur

Interpretation erniedrigter Werte

  • Nicht krankheitsrelevant

Weitere Hinweise

  • Bei Verdacht auf einen Myokardinfarkt sollten folgende Laborparameter bestimmt werden:
    • Myoglobin
    • Troponin T (TnT)
    • CK-MB (Creatinkinase-Myokardtyp)
    • CK (Creatinkinase)
    • Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT)
    • Laktatdehydrogenase (LDH)
    • HBDH (Hydroxybutyrat-Dehydrogenase)