Alkalische Leukozytenphosphatase
Die alkalische Leukozytenphosphatase (ALP; Synonyme: alkalische Granulozytenphosphatase, AGP; Leukozyten-AP; engl.: Leukocyte Alkaline Phosphatase, LAP; neutrophil alkaline phosphatase, NAP) ist ein Enzym, das in stab- und segmentkernige neutrophile Granulozyten, Metamyelozyten (wenig) und in Eosinophilen (gering) von Blut und Knochenmark vorkommt. Sie katalysiert die Hydrolyse von Phosphorsäureestern im alkalischen Milieu.
Das Verfahren
Benötigtes Material
- 2 luftgetrocknete Blutausstriche (nicht älter als ein Tag)
- Heparin-Blut
Normwerte
ALP-Index: 10-100 Punkte
Bewertung
ALP-Index |
Bewertung |
< 10 |
vermindert |
20-100 | normal |
> 100 |
erhöht |
Indikationen
- Verdacht auf chronische myeloproliferative Erkrankungen bzw. Abgrenzung von der chronischen myeloischen Leukämie (CML)
- Verdacht auf Zytopenien des peripheren Blutes (aplastische Anämien, Agranulozytose, Leukämie, aleukämische Formen)
Interpretation
Interpretation erhöhter Werte
- Chronische myeloproliferative Erkrankungen:
- Essentielle Thrombozythämie (ET) – chronische myeloproliferative Erkrankung (CMPE, CMPN), die durch eine chronische Erhöhung der Thrombozyten charakterisiert ist
- Osteomyelofibrose (OMF; Synonym: Osteomyelosklerose, PMS) – myeloproliferatives Syndrom; stellt eine fortschreitende Erkrankung des Knochenmarks dar.
- Polycythaemia vera (PV, auch Polycythämie oder Polyzythämie genannt) – seltene myeloproliferative Erkrankung, bei der sich alle Zellen im Blut übermäßig vermehren (insbesondere betroffen sind Erythrozyten, in geringerem Maße auch Thrombozyten und Leukozyten)
- Leukämoide Reaktion
- Knochenmarkskarzinose
- Schwangerschaft
Interpretation erniedrigter Werte
- Chronische myeloische Leukämie (CML; pathognomonisch (für eine Krankheit beweisend) für die chronische Phase der CML)
- Unreifzellige myeloische Leukämie
- Paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH)
- Sideroachrestische Anämie – Form der Anämie, bei der im Knochenmarksausstrich vermehrt Sideroblasten vorliegen. Diese sind das Zeichen einer gestörten Eisenverwertung, die zu einer ineffektiven Erythropoese (Bildung von reifen Erythrozyten (rote Blutkörperchen) aus hämatopoetischen Stammzellen des blutbildenden Knochenmarks) führt.