Schilddrüsen-Antikörper (TPO-Ak, PAK; MAK)

Die Thyreoperoxidase-Antikörper (TPO-Ak) bzw. Schilddrüsen-Peroxidase-Antikörper (PAK) sowie die mikrosomalen Antikörper (MAK) sind Autoantikörper gegen Schilddrüsengewebe, die insbesondere bei autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen nachweisbar sind. Sie können im Blut gesunder Personen vorkommen, sind jedoch oft mit Autoimmunthyreoiditiden assoziiert.

Funktion der Thyreoperoxidase

Die Thyreoperoxidase (TPO) ist ein Schlüsselenzym der Schilddrüsenhormon-Biosynthese. Sie katalysiert:

  • Die Jodierung von Thyreoglobulin, eine essenzielle Vorstufe der Schilddrüsenhormone.
  • Die Kopplung zweier Dityrosine, wodurch die Hormone Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) entstehen.

Diagnostische Bedeutung der Antikörper

  • TPO-Antikörper sind gegen das Enzym Thyreoperoxidase gerichtet und dienen als Marker für autoimmune Schilddrüsenerkrankungen.
  • Mikrosomale Antikörper (MAK) sind ebenfalls gegen zelluläre Bestandteile der Schilddrüse gerichtet, jedoch weniger spezifisch als TPO-Ak.

Hinweis: TPO-Ak sind bei bis zu 5 % der gesunden Population positiv und allein kein Beweis für eine autoimmunvermittelte Schilddrüsenerkrankung.

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • Blutserum

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Keine bekannt

Normwerte

 TPO-Ak

Normwert in U/ml < 80 U/ml
Grenzwertiger Befund 80-150 U/ml
Positiv ≥ 150 U/ml

 

Richtwerte < 34 kU/I

 

MAK

Normwert in U/ml < 100
Positiv  ≥ 150 U/ml

Indikationen

  • Verdacht auf Schilddrüsenfunktionsstörungen (Hyperthyreose oder Hypothyreose)
  • Autoimmunthyreoiditis (Hashimoto-Thyreoiditis, Morbus Basedow)
  • Unklare Knotenbildungen der Schilddrüse
  • Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
  • Habitueller Abort (≥ 3 Fehlgeburten unklarer Ursache)
  • Morbus Addison (primäre Nebennierenrindeninsuffizienz)
  • Polyglanduläres Autoimmunsyndrom (PAS) Typ I und II

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis) – Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion) führt (Nachweishäufigkeit*: 90 %)
  • Primäres Myxödem (atrophische Autoimmunthyreoiditis) [Nachweishäufigkeit*: 40-70 %]
  • Morbus Basedow – Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, die zu einer Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) führt [Nachweishäufigkeit*: 60-80 %]
  • Postpartale Thyreoiditis – Sonderform der chronischen Thyreoiditis, die nach einer Entbindung auftritt. Dabei entsteht eine vorübergehende Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), der eine vorübergehende Hypothyreose mit spontaner Ausheilung folgt.  [Nachweishäufigkeit*: 50-70 %]
  • Schilddrüsenautonomie (selten) [Nachweishäufigkeit*: circa 5 %]
  • Thyreoiditis de Quervainsubakute Thyreoiditis; seltene Form der Schilddrüsenentzündung (mit oft sehr starken Schmerzen), die häufig nach viralen Infektionen auftritt und vorübergehende Symptome einer anfangs Hyper- und später Hypothyreose (Über- und Unterfunktion der Schilddrüse) zeigt. [Nachweishäufigkeit*: < 5 %]

*TPO-Ak/MAK